Moskau beendet Syrien-Einsatz: Rußland ist klarer Sieger nach Punkten

16. März 2016
Moskau beendet Syrien-Einsatz: Rußland ist klarer Sieger nach Punkten
International
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Foto: Symbolbild

Moskau/Washington. Ebenso überraschend, wie Rußland im September 2015 als neuer Spieler auf dem syrischen Kriegsschauplatz erschienen ist, scheint sich Moskau nun wieder aus seiner Rolle zurückzuziehen. Auch amerikanische Beobachter müssen nach dem Abschluß der sechsmonatigen russischen Militärintervention einräumen, daß Moskau als unbestrittener Sieger nach Punkten dasteht.

Nicht nur US-Präsident Obama hatte nach dem Beginn der russischen Bombardements Ende September prophezeit, jeder Versuch, den syrischen Präsidenten Assad militärisch zu stützen, werde in eine Katastrophe führen und scheitern. Doch das Gegenteil ist eingetroffen: weder ist Kremlchef Putin in Syrien in ein neues Vietnam-Debakel geschlittert, noch hat er die sowjetischen Fehler in Afghanistan wiederholt.

Vielmehr ist ihm gelungen, was Obama für unmöglich gehalten hatte – das Assad-Regime wesentlich zu stärken und in eine günstige Position in den Friedensgesprächen zu bringen.

Die eigenen russischen Opfer halten sich dabei in engen Grenzen; der Abschuß eines Bombers durch die Türkei im November war eine Ausnahme.

Darüber hinaus konnte sich Rußland erfolgreich als politischer Faktor im Nahen Osten ins Spiel bringen und den USA als gleichwertiger Partner geradezu aufzwingen. Inzwischen besteht man auch im Weißen Haus nicht länger darauf, daß Assad seine Macht abgibt.

Auch der amerikanische Reuters-Korrespondent Josh Cohen resümiert, Putin habe, „die Vereinigten Staaten gezwungen, anzuerkennen, daß Rußland eine Schlüsselrolle bei der Bestimmung der Zukunft Syriens spielt. Auf der Konferenz in Genf Ende Februar waren Moskau und Washington die Garanten der Waffenruhe.“

Dank einer gut durchdachten Strategie mit überschaubaren Zielen sei es Putin gelungen, die Skeptiker an die Wand zu spielen. Mit der Orientierung auf den Machterhalt Assads habe sich Rußland ein klares und erreichbares Ziel gesetzt. Die Syrienpolitik der USA sei dagegen ein auswegloses Wirrwarr. (mü)

2 Kommentare

  1. Gullinborsti sagt:

    …was zu beweisen war! Punktum Streusand!

    Nun wäre es aber langsam an der Zeit, daß sich die Amerigauner auch aus Europa ‚raushielten!
    Für die bornierte CDU-Königin wird hierzulande gesorgt…

  2. ars77 sagt:

    „Die eigenen russischen Opfer halten sich dabei in engen Grenzen“ – genau gesagt gar keine militärische Verluste, da im Kampfeinsatz nur Luftwaffe tätig war.

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