Ausländerproblem: Wiener Bildungsministerium erteilt Schulleiterin Maulkorb

16. März 2016
Ausländerproblem: Wiener Bildungsministerium erteilt Schulleiterin Maulkorb
National
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Foto: Symbolbild

Wien. Das österreichische Bildungsministerium hat der Wiener Direktorin Andrea Wallach verboten, öffentlich über von Ausländern verursachte Mißstände an ihrer Schule zu reden.

In den vergangenen Tagen hatte der „Maulkorb-Erlaß“ österreichweit für Aufregung gesorgt. Was war vorgefallen? Die Zeiung „Kurier“ hatte in der Neuen Mittelschule (NMS), wo Kinder mit nicht deutscher Muttersprache 98 Prozent der Schüler ausmachen, eine Reportage gemacht.

Der „Kurier“ berichtete über ihr Gespräch mit der Schulleiterin: „An ihrer Schule, erklärte Walach, würden die Lehrer das Beste geben, doch seien die Defizite einiger Schüler so groß, daß sie auch nach dem Ende der Schulpflicht Deutsch nur in Satzfragmenten sprechen und kaum Lesen, Schreiben und Rechnen können. Für rund ein Drittel der Schüler sei aus ihrer Erfahrung der weitere Lebensweg vorgezeichnet, weil sie ‚leider nicht vermittelbar‘ seien: Ende der Schulpflicht, vergebliche Suche nach einem Lehrplatz, AMS-Kurse, Sozialhilfe. ‚Eine verlorene Generation‘ nennt das die Direktorin. Hauptgrund seien vor allem die massiv fehlenden Deutschkenntnisse.“

Daraufhin erhielt Walach am Dienstag ein Schreiben des Bildungsministeriums, in dem sie aufgefordert wurde, von öffentlichen Stellungnahmen abzusehen. „Inhaltlich geht es darum, daß der Schulinspektor mich belehren möge. Und wenn ich so wenig Ahnung hätte, sollte ich mich hüten, in der Öffentlichkeit etwas kund zu tun“, so die Direktorin.

Unterstützung erhält Wallach vom Vorsitzenden der Lehrer-Gewerkschaft: „Das passiert immer wieder. Es ist nicht erwünscht, die Wahrheit zu sagen, wenn jemand die heile Welt am Minoritenplatz durcheinanderbringt. (…) Das ist einfach nur skandalös.“ Die Situation an der Schule sei „alles andere als ein Einzelfall, sondern in Abstufungen an vielen Schulstandorten Realität“. (sp)

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