Durchsichtiges Manöver: Umstrittene Gender-Lehrpläne jetzt erst nach der Landtagswahl

14. März 2016
Durchsichtiges Manöver: Umstrittene Gender-Lehrpläne jetzt erst nach der Landtagswahl
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Stuttgart. Unmittelbar vor der Landtagswahl hat das baden-württembergische Kultusministerium bekanntgegeben, daß die überarbeiteten und in der Bevölkerung heftig umstrittenen Bildungspläne erst nach der Wahl veröffentlicht werden sollen. Die Schlußfassung der grün-roten Leitprinzipien für die Bildungspolitik soll Kultusminister Andreas Stoch (SPD) nun bis zum 23. März zur Freigabe vorliegen.

Der aktuelle Entwurf der Bildungspläne soll gegenüber der ursprünglichen Fassung „entschärft“ sein und findet nun Zustimmung auch bei der Evangelischen Kirche. Wie der Bildungsdezernent der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Werner Baur, mitteilte habe man es jetzt mit einer Abkehr vom „unausgegorenen Arbeitsentwurf“ zu tun, der einseitig auf das Thema „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ fokussiert gewesen sei.

Die Gegner des Bildungsplans lehnen allerdings auch die zweite Fassung ab. Die Leitperspektive „Bildung für Toleranz und Vielfalt“ wolle nach wie vor die Themen „geschlechtliche Identität“ und „sexuelle Orientierung“ fächerübergreifend im Schulunterricht verankern, kritisieren sie.

Auslöser für die Proteste war Ende 2013 die Online-Petition des Realschullehrers Gabriel Stängle gegen die erste Version des Bildungsplans, die vorsah, alle Leitprinzipien unter dem Motto „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ zu unterrichten. In der Folge hatte es in den letzten zwei Jahren heftige Proteste und zahlreiche Demonstrationen gegen die baden-württembergischen Lehrpläne gegeben. (mü)

Ein Kommentar

  1. Olli sagt:

    Ist doch immer so. Tarnen, tricksen, täuschen. Demokratie ist eine Diktatur auf Zeit, legitimiert von den Teilnehmern der Abstimmungen.

    Entscheiden tuen im Hintergrund andere, meist nicht aus Deutschland.

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