Datenschatz für deutsche Behörden: Syrisches Melderegister an BKA übermittelt

12. März 2016
Datenschatz für deutsche Behörden: Syrisches Melderegister an BKA übermittelt
International
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Foto: Symbolbild

Berlin. Einem Medienbericht zufolge haben syrische Oppositionelle den deutschen Sicherheitsbehörden ein nahezu vollständiges Einwohner-Melderegister der syrischen Regierung zugespielt. Der riesige Datensatz, der auch auf Computern der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) gespeichert gewesen sein soll, ist angeblich von der syrischen Exilregierung in Istanbul an Bundeskriminalamt (BKA) und Bundespolizei übermittelt worden.

Ein hoher BKA-Beamter urteilt: „Wir sitzen auf einem Goldschatz an Informationen.” Die Sicherheitsbehörden werten die Daten derzeit aus. Für die Bundespolizei könnte das syrische Melderegister bei Grenzkontrollen von Flüchtlingen eine „zusätzliche Arbeitsgrundlage” liefern, da Angaben von Syrern zu ihrem vorherigen Wohnort mit dem Datensatz abgeglichen werden könnten.

Wie Medien weiter berichten, habe das BKA von der syrischen Exilregierung außerdem knapp 60 Dossiers mit Informationen zu deutschen IS-Anhängern erhalten. Diese enthalten demnach Informationen, die die Islamisten bei deren Ankunft in von der Miliz kontrollierten Gebieten zu Schul- und Berufsausbildung, Studium, Familienverhältnissen und besonderen Fähigkeiten gemacht hätten.

Das BKA will die Informationen mit Verweis auf laufende Ermittlungen nicht kommentieren. Die Behörde bestätigte lediglich, daß sie im Besitz eines Datensatzes aus dem Bestand des IS sei. (mü)

3 Kommentare

  1. Fernglas sagt:

    Eine gute Datengrundlage für die Massenabschiebungen von angeblichen Syrern.
    Aber geschehen wird trotzdem nichts. Das Gutmenschentum wird schon dafür sorgen.

  2. Gullinborsti sagt:

    Darüber könnte die getürkte Bundesregierung weniger begeistert sein…

  3. Lisa B. sagt:

    Der „Datenschatz“ nützt uns gar nichts, weil alle Kriminellen ohne Registrierung hier machen können, was sie wollen.

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