Balkanroute dicht: Ungarn verhängt vorsichtshalber landesweiten Krisenzustand

9. März 2016

Budapest. Ungarn sorgt vor: Um etwaigen Folgen der Schließung der „Flüchtlings“-Balkanroute durch die EU vorzubeugen, hat Ungarn vorsorglich landesweit den Krisenzustand ausgerufen.

Der ungarische Innenminister Sandor Pinter begründete den Schritt damit, daß Slowenien, Kroatien und Serbien nur noch „Flüchtlinge“ mit gültigen Papieren und Visum einreisen lassen. Man wisse nicht, wie die illegal eingereisten Migranten, die sich bereits in diesen Ländern aufhielten, auf diese Entscheidung reagieren würden. Der Krisenzustand bedeutet mehr Rechte für die Polizei und die erleichterte Durchführung von Personenkontrollen.

Schon im September letzten Jahres hatte Ungarn den Krisenzustand ausgerufen. Allerdings galt dieser damals nur für die grenznahen Landesbezirke. Ungarns Grenzen zu Serbien und Kroatien sind inzwischen mit Zäunen abgesperrt. Diese Zäune werden aber seit Jahresanfang trotz Bewachung im Schnitt täglich von etwa 100 Migranten überwunden.

Noch keine Entscheidung gebe es über einen ebenfalls zur Diskussion stehenden Zaunbau an der Grenze zu Rumänien, sagte Pinter. Von dort gebe es derzeit noch keinen Flüchtlingszustrom. (mü)

3 Kommentare

  1. Obelix sagt:

    Ich hoffe, die Ungarn sind wirklich gut vorbereitet… „Von dort (Rumänien) gebe es derzeit noch keinen Flüchtlingszustrom.“ Sicher nur eine Frage der Zeit; Denn solange der Rest der Welt hereingerufen in die brd, wird es immer Wege geben…

  2. Lucki sagt:

    Bei Gewalt gegen den Staat muss der sein Gewaltmonopol behaupten:
    Schußwaffengebrauch, wie es auch im deutschen Gesetz über die Anwendung des unmittelbaren Zwanges steht. Das würde sich wie ein Lauffeuer herumsprechen und manch ein Mütchen kühlen.

  3. Peter Winfied sagt:

    Die Ex-Grenzschützer der DDR könnten Ungarn sicherlich gute Ratschläge für die Sicherung der Grenze geben.

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