Medwedew zur EU-„Flüchtlings“-Politik: „Mir tut Europa leid“

16. Februar 2016
Medwedew zur EU-„Flüchtlings“-Politik: „Mir tut Europa leid“
International
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Foto: Symbolbild

Moskau. Der russische Premier Dmitri Medwedew hat sich dem US-Magazin „Time“ gegenüber mit deutlichen Worten zur „Flüchtlings“-Politik der EU geäußert. Medwedew hält sie rundweg für einen „kolossalen Fehler”. Die EU-Politik bedrohe die europäische Identität. „Mir scheint, daß die Europäische Union zur Geisel ihrer unausgewogenen Migrationspolitik geworden ist”, erklärte Medwedew. Und: „Um ganz offen und ehrlich zu sein: Ich empfinde einfach Mitleid mit Europa.”

Den Vorwurf, Rußland wolle mit der Flüchtlingskrise Stimmung gegen Europa machen, wies Medwedew zurück. „Wir können nicht und haben auch nicht vor, aus den Anti-Migranten-Stimmungen Profit zu schlagen. Wir sprechen einfach offen davon, wo hier eine Gefahr steckt”, sagte er.

Medwedew verteidigte in dem Interview auch das militärische Engagement Rußlands in Syrien und erklärte, man wolle auf keinen Fall dauerhaft in dem vom Bürgerkrieg zerstörten Land bleiben. Es handle sich vielmehr um einen begrenzten Einsatz zum Schutz der eigenen Interessen. So soll verhindert werden, daß Islamisten nach Rußland kämen. Dies sei eine reale Bedrohung.

Im übrigen wolle Rußland Syrien in seinen bestehenden Grenzen erhalten. Als Negativbeispiel verwies der Regierungschef auf Libyen, das seit der Intervention des Westens im Zuge des „arabischen Frühlings“ in Chaos und Bürgerkrieg versinkt und als „gescheiterter Staat“ gelten kann. (mü)

3 Kommentare

  1. zombie1969 sagt:

    Will man immer noch nicht begreifen, dass die Flüchtlinge eine Bereicherung sind und die vielen freien Arbeitsplätze endlich besetzt werden müssen.
    Immerhin werden diese Flüchtlinge eines Tages auch die Renten erwirtschaften und dafür sorgen, dass die Sozialsysteme in D weiter mit viel erarbeitetem Steuergeld gespeist werden.

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