Medien-Pluralismus mit Fragezeichen: Kriminologe Pfeiffer berichtet über Sprechverbote

15. Januar 2016
Medien-Pluralismus mit Fragezeichen: Kriminologe Pfeiffer berichtet über Sprechverbote
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Berlin. Der Medienpluralismus, auf den sich bundesdeutsche Journalisten viel zugutehalten, hat einmal mehr einen herben Kratzer bekommen. Im Gegensatz zum landläufigen Bild, das Medienmacher gerne von ihrer Arbeit verbreiten, gibt es im bundesdeutschen Journalismus nämlich handfeste Zensurversuche und Sprechverbote.

Darauf machte der in diesen Wochen oft als Gesprächspartner angefragte Kriminologe Christian Pfeiffer jetzt in der „Phoenix-Runde“ aufmerksam. Pfeiffer berichtete dort, daß Fernsehredakteure ihre Interviewpartner in einem Vorgespräch anweisen, sie sollten im Zusammenhang mit den Silversterereignissen in Köln nicht über Flüchtlinge sprechen.

Wörtlich erklärte Pfeiffer: „Die ersten beiden Interviews, die ich im Fernsehen über Köln geben durfte, da fragten mich die Journalisten: Bitte reden Sie nicht über Flüchtlinge! Dann habe ich gesagt: Dann brauche ich gar nicht anfangen, dann ist das Ende des Interviews. Dann haben sie sich besonnen und das wieder aufgelöst. Wo kommen wir hin, wenn wir die Wahrheit nicht mehr benennen, die sich andeutete?“

Seit der Schocknacht von Köln steht Pfeiffer mit seiner Empörung nicht mehr allein da. Auch die renommierte F.A.Z. hat kein Verständnis für die von ihm berichteten Gängelungsversuche. Das Blatt kommentierte dieser Tage: „Was dem viel gefragten Pfeiffer widerfuhr, dementiert jedoch so ziemlich alles, was in den vergangenen Tagen zur Rechtfertigung journalistischen Handelns formuliert worden ist. Hier offenbart sich eine Mentalität, die journalistischen Prinzipien widerspricht: Es wird nicht um Sachverhalte gestritten, sondern um politische Deutungshoheit. Auch wenn man dabei zu elementaren Fakten in Widerspruch gerät.“ (mü)

3 Kommentare

  1. Nachdenklicher sagt:

    Jeder Verschwörer mit Verstand brauchte diese Klarstellung nicht, denn er wußte dies schon lange, weil sein Hirn funktioniert.

  2. Dr. Altenburger sagt:

    Die DDR hat auch angefangen die Wahrheiten wegzulassen, am Ende war sie fast ein einziges Lügengebäude.

  3. Der Rechner sagt:

    Stück für Stück kommt die Arbeitsweise der Lügenmedien ans Tageslicht.

    Und die jahrelange Manipulation der öffentlichen Meinung.

    Weg mit den zwangsgebührenfinanzierten Staatspropagandamedien!

    So etwas hat in einem freiheitlichen Rechtsstaat keinen Platz.

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