IS-Steuern: Terror-Kalifat nimmt jährlich 408 Millionen Euro an Religionssteuer ein

16. Dezember 2015
IS-Steuern: Terror-Kalifat nimmt jährlich 408 Millionen Euro an Religionssteuer ein
International
2
Foto: Symbolbild

Bagdad. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) muß zwar derzeit durch die anhaltendenden Bombardierungen Rußlands und seiner Partner herbe Verluste einstecken. Die Finanzquellen scheinen aber noch zu sprudeln. Dabei spielt auch ein religiös begründetes Besteuerungssystem eine Rolle.

Laut Informationen von Insidern und aus Sicherheitskreisen soll der IS im Laufe des letzten Jahres 408 Millionen Euro durch Beschlagnahmen eingenommen haben. Zur Finanzierung ihres Kalifats haben die Milizen in Syrien und Irak eine ganze Armee von Geldeintreibern und Informanten aus dem Boden gestampft, um von den Einwohnern der von ihnen kontrollierten Gebiete Geld zu erpressen. Die Einwohner müssen das sogenannte Zakat, eine religiöse Steuer, entrichten.

Im gesamten Territorium des IS werden von Wohlhabenden und Geschäftsleuten 2,5 Prozent ihres Vermögens beschlagnahmt. Bauern müssen sogar Abgaben in Höhe von zehn Prozent der Erträge ihres Regenfeldbaus entrichten.

Religiöse Steuern gehen auf die Zeit des Propheten Mohammed zurück. Damals mußten Muslime 2,5 Prozent ihrer Ersparnisse für diejenigen hergeben, die im heiligen Krieg kämpften. Die innerhalb des letzten Jahres erpreßten 408 Millionen Euro entsprechen ungefähr dem Ertrag, der bislang innerhalb eines Jahres mit Erdöl erwirtschaftet werden konnte. Im Gefolge der anhaltenden russischen Bombardierungen gehen die Einnahmen aus dieser Quelle aber inzwischen spürbar zurück. (mü)

2 Kommentare

  1. Der Rechner sagt:

    Die Besteuerungsbasis kommt den Kalifatsterroristen allerdings zunehmend abhanden.

  2. egon sunsamu sagt:

    „Ungläubige“ (also alle Nichtmoslems) sind Menschen zweiter Klasse. Um am Leben bleiben zu dürfen, müssen sie sich den mohammedanischen Herrschern unterwerfen und die Dschiziya /Dhimmisteuer zahlen. Zakat zahlen nur Moslems, da Zakat eine der 5 Säulen des Islams ist.
    So lief es schon im „Goldenen Zeitalter“ Andalusiens. Dort wurde auch das gelbe Abzeichen an der Kleidung für Nichtmoslems eingeführt, das dann als „Judenstern“ unter den Nazis seine Wiedergeburt feierte…

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.