„Forbes“-Kolumnist: Im Konflikt mit der NATO hätte Rußland die Nase vorn

14. Dezember 2015
„Forbes“-Kolumnist: Im Konflikt mit der NATO hätte Rußland die Nase vorn
International
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Foto: Symbolbild

Moskau. Niemand will es, und die Folgen wären furchtbar. Dennoch gibt es genügend Strategen, die auch verheerendste Szenarien durchspielen und die Ergebnisse kalkulieren. Eines davon ist ein militärischer Konflikt zwischen Rußland und der NATO. Das westliche Bündnis, hat jetzt das US-Magazin „Forbes“ analysiert, sähe dabei ziemlich alt aus.

Denn: Rußland hätte in einem Waffengang mit der NATO viele Vorteile auf seiner Seite und konnte seine Streitkräfte in den letzten Jahren erfolgreich modernisieren. Dabei ist nicht nur vom Atomwaffenpotential die Rede.

„Forbes“-Kolumnist Loren Thompsen beleuchtet in seinem Beitrag nicht zuletzt die Schwachstellen der westlichen Streitkräfte. So habe das westliche Bündnis über einer Reihe „asymmetrischer“ Konflikte in den letzten 15 Jahren die Konfrontation mit einem hochtechnologisierten Gegner völlig aus dem Blick verloren: „Nach 15 Jahren Kampf gegen die Rebellen in Südwestasien sind die Streitkräfte [der NATO] gut für den Krieg gegen unregelmäßige Kräfte wie Islamischen Staat vorbereitet, jedoch nicht auf einen Gegner, der mit echten Panzern, Artillerie und Kampfflugzeugen bewaffnet ist.“

Zudem würde Rußland in einem hypothetischen Konflikt sein riesiges Territorium zum Vorteil nutzen können. Historisch habe Rußland immer an Land gekämpft. Sein aktuelles Truppenaufgebot im Westen des Landes könne sehr schnell mobilisiert werden.

Dabei würde es der NATO allerdings schwer fallen, ihre Luftwaffe einzusetzen, denn die russische Luftabwehr sei äußerst wirksam. „Das Gros des polnischen Luftraumes zum Beispiel liegt in Reichweite der russischen Luftabwehr. Russische Raketensysteme können jedes Flugzeug abschießen, das nicht mit ausgeklügelten Jamming-Techniken ausgestattet ist.“ Gerade im aktuellen Syrien-Konflikt bereiten die hochmodernen russischen Flugabwehrsysteme den westlichen Strategen erhebliches Kopfzerbrechen.

Hinzu komme, daß die Russen in Osteuropa über eine massive lokale Überlegenheit an taktischen Kernwaffen verfügen.

Der Kreml hat 2010 ein auf zehn Jahre angelegtes Modernisierungsprogramm für Armee und Flotte aufgelegt, das auf rund 20 Billionen Rubel (rund 300 Milliarden Euro nach aktuellem Kurs) beziffert wird. Weitere drei Billionen Rubel sind für die Modernisierung der Produktionskapazitäten vorgesehen. Im Ergebnis soll der Anteil der modernen Waffen in den russischen Streitkräften auf 70 Prozent anwachsen. (mü)

 

Bildquelle: wikimedia/Vitaly V. Kuzmin

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