Libanesischer Ex-Präsident: „Abschuß des russischen Kampfjets war geplant“

29. November 2015
Libanesischer Ex-Präsident: „Abschuß des russischen Kampfjets war geplant“
International
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Foto: Symbolbild

Beirut/Moskau. Nach dem Abschuß eines russischen Su-24-Kampfjets durch die türkische Luftwaffe am Dienstag erklärte der russische Außenminister Lawrow, der türkische Angriff sei geplant und ein „Hinterhalt“ gewesen. Unterstützt wird diese Version jetzt vom früheren libanesischen Präsidenten Émile Lahoud.

Dem russischen Sender RT gegenüber wies Lahoud auf die langjährigen engen Verflechtungen zwischen der Türkei und extremistischen Kräften im benachbarten Syrien hin, wo der türkische Präsident Erdogan bereits seit fünf Jahren Extremisten-Gruppierungen unterstütze. Nach dem Aufkommen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) habe Erdogan auch diese Gruppierung unterstützt, indem er den Transport von Öl über das Gebirge im grenznahen Gebiet in die Türkei erlaubt habe, so Lahoud. Russische Kampfjets unterbanden seit kurzem im Rahmen ihres Syrien-Einsatzes diese Transporte, was Erdogans Pläne durchkreuzt habe. „Dann hat Erdogan gedacht, etwas zu unternehmen, und diese verrückte Tat begangen“, erklärte Lahoud.

Auch die Tatsache, daß Erdogan auf der Einrichtung einer Pufferzone zwischen der Türkei und Syrien beharre, sei kein Geheimnis. Sein Ziel sei es, die Zone als Aufmarschgebiet für Extremisten zum Sturz der legitimen syrischen Regierung zu benutzen. Auch dieses Projekt ist durch die russische Intervention gründlich zunichte gemacht worden.

Der russische Präsident Putin bezeichnete den Abschuß des Kampfjets am Dienstag als einen „Stoß in den Rücken durch Helfershelfer der Terroristen“. Wie der Generalstab der russischen Streitkräfte erklärte, hatte die angegriffene Maschine die türkische Grenze nicht überflogen. Ankara behauptet dagegen weiter, das russische Flugzeug sei in den türkischen Luftraum eingedrungen. (mü)

Bildquelle: Wikipedia/Dura-Ace

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