Frankreich: Schriftsteller Houellebecq attackiert Staatsführung

20. November 2015
Frankreich: Schriftsteller Houellebecq attackiert Staatsführung
International
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Foto: Symbolbild

Paris. Der französische Schriftsteller Michel Houellebecq ist mit der französischen Staatsführung hart ins Gericht gegangen. In einem Artikel für die italienische Zeitung „Corriere della Sera“ vom Donnerstag kritisierte er die Politik seines Heimatlandes vor dem Hintergrund der Terroranschläge von Paris scharf.

Unter dem Titel „Ich klage Hollande an und verteidige die Franzosen“ rechnet er mit der Staatsführung ab. Staatspräsident Francois Hollande sei ein „bedeutungsloser Opportunist“ und Premierminister Manuel Valls ein „Geistesschwacher“. Für Houellebecq haben beide versagt, die Franzosen zu schützen. Dafür macht der Schriftsteller den Umstand verantwortlich, daß die Regierung die Ausgaben für die Polizei und Armee zurückgefahren habe, und ihre offene Grenzpolitik.

Für sein Volk hat der Schriftsteller lobende Worte übrig. Die Franzosen hätten das „Vertrauen in die Armee und die Ordnungskräfte stets bewahrt“ und mit „Verachtung auf die Predigten der moralischen Linken bezüglich der Aufnahme von Flüchtlingen und Migranten reagiert“. In der gegenwärtigen Krise wünscht sich Houellebecq einen starken Staatsführer.

Michel Houellebecq gehört zu den bekanntesten lebenden Schriftstellern in Frankreich. Zuletzt sorgte sein islamkritischer Roman „Soumission“ (deutscher Titel „Unterwerfung“) in Europa für Aufsehen. Darin schildert er fiktive, jedoch sehr realistische Ereignisse, die zu einem islamisch regierten Frankreich führen. (ag)

Ein Kommentar

  1. Bert Stein sagt:

    Es ist weder Hollande, noch Merkel, die sind jetzt gerade dran, das ist alles. Der Grundstein wurde schon viel eher gesetzt.

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