Rußlands Staatschef Putin: „Der IS wird auch aus G-20-Ländern unterstützt“

18. November 2015
Rußlands Staatschef Putin: „Der IS wird auch aus G-20-Ländern unterstützt“
International
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Foto: Symbolbild

Antalya. Der russische Präsident Putin spricht wieder einmal Klartext. Auf dem G-20-Gipfel im türkischen Antalya legte er in gewohnter Unverblümtheit den Finger in eine offene Wunde der westlichen Medienöffentlichkeit und erklärte, daß „Privatpersonen“ aus mehr als 40 Ländern, darunter auch G-20-Mitgliedern, die islamistische Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) finanzierten. Putin bezog sich dabei auf Informationen des russischen Geheimdienstes.

Auf einer Pressekonferenz am Rande des Gipfels erwähnte er auch „konkrete Beispiele“ und sagte wörtlich: „Ich habe Beispiele auf der Basis unserer Daten über die Finanzierung verschiedener Einheiten des Islamischen Staates (IS) durch Privatpersonen bereitgestellt. Dieses Geld kommt, wie wir festgestellt haben, aus 40 Ländern, und es sind einige G-20-Mitglieder unter ihnen.“

Putin sprach in diesem Zusammenhang auch die dringende Notwendigkeit an, den illegalen Ölhandel des IS „endlich“ zu unterbinden. Experten gehen davon aus, daß die Terrormiliz aus Ölverkäufen derzeit bis zu 50 Millionen US-Dollar pro Monat erwirtschaftet, die durch Mittelsmänner in der Türkei und den Kurdengebieten, aber auch bei westlichen Ölgesellschaften erlöst werden. Putin nannte einige illustrative Details: „Ich habe unseren Kollegen Fotos gezeigt, Luft- und Satellitenaufnahmen, die das Ausmaß des illegalen Handels mit Erdöl und Erdölprodukten deutlich zeigen. Die Tankerkolonne erstreckt sich über Dutzende Kilometer, so daß sie sich aus einer Höhe von 4.000 bis 5.000 Metern über den ganzen Horizont erstrecken.“

Es bedürfe jetzt, unterstrich der Kremlchef, internationaler Anstrengungen, um den IS zu besiegen. Es sei nicht der richtige Zeitpunkt, darüber zu diskutieren, welches Land mehr oder weniger effektiv im Kampf gegen die Terrormiliz sei. „Jetzt wird ein gemeinsamer Einsatz gegen die Terrorgruppe gebraucht.“ Auch die Unterstützung bewaffneter syrischer Oppositionsgruppen sei dabei denkbar, allerdings werde auch dafür die Hilfe der USA, der EU, Saudi-Arabiens, der Türkei und des Iran gebraucht. (mü)

3 Kommentare

  1. T sagt:

    Oder noch besser: Donald Trump nach Berlin!

    • Der Rechner sagt:

      Bloß nicht!

      Dann würde die BRD erst ‚mal pleite gehen, wenn sie von diesem Supergeschäftsmann geleitet würde.

      An Größenwahn kann es Donald Trump allerdings mit A. Merkel aufnehmen – in sofern haben Sie recht.

      Wer hätte geglaubt daß Amerika etwas noch abscheulicheres als George Double-You Bush hervorbringen könnte?

  2. Gottfried Benn sagt:

    Merkel nach Sibirien, Putin nach Berlin!

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