Auch in Österreich: „Maximal neun Prozent der Flüchtlinge finden kurzfristig Arbeit“

16. November 2015
Auch in Österreich: „Maximal neun Prozent der Flüchtlinge finden kurzfristig Arbeit“
National
0
Foto: Symbolbild

Wien. Nach und nach werden die Folgekosten des anhaltenden Asyl-Ansturms auch für die breitere Öffentlichkeit sichtbar. Der Chef des renommierten ifo-Instituts, Prof. Hans-Werner Sinn, bezifferte die Kosten für Unterkunft, Sprachkurse, Sozialleistungen und andere „Integrations“-Leistungen allein für die ersten rund 800.000 „Flüchtlinge“, von denen die Bundesregierung bis vor kurzem ausging, auf bis zu 21 Milliarden Euro. Aber solche Schätzungen sind erst der Anfang.

In Österreich sieht es ähnlich aus. Auch in der Alpenrepublik stellt die „Integration“ von Zuwanderern ein viel größeres und teureres Problem dar als jene rund eine Milliarde Euro aus dem österreichischen Bundeshaushalt, die nach jetzigem Stand aufgebracht werden müßte. Denn: „Weder ausgestanden noch finanziert“ sei das Asylproblem, erklärte jetzt der österreichische Finanzminister Jörg Schelling – und zwar unter Bezug auf Zahlen aus Deutschland. Dabei sind jene zehn Milliarden Euro, die Deutschland nach Schellings Kenntnis bislang in seinen Bundeshaushalt für Migranten neu eingestellt hat, längst nicht mehr aktuell. Für Österreich rechnet Schelling unter Zugrundelegung dieser offiziellen Zahl mit einem Zehntel davon, also einer Milliarde Euro.

Auch der Wiener Finanzminister ist Realist. Deshalb weiß Schelling: „Aber das ist erst der Beginn des Problems.“ Die Integration der Menschen sei eine viel größere und teurere Schwierigkeit, sagte Schelling im Rahmen einer Diskussion der Amerikanischen Handelskammer in Wien. Er nannte den Kindergarten- und Schulbesuch als Stichworte.

Vor allem aber die Integration in den Arbeitsmarkt sei mit Problemen verbunden: nur sieben bis maximal neun Prozent der „Flüchtlinge“ können kurzfristig in den Arbeitsmarkt integriert werden. Alle anderen wanderten, sobald sie asylberechtigt sind, in die Mindestsicherung. Positive Effekte durch die Flüchtlingsströme für das Wirtschaftswachstum sieht Schelling bestenfalls durch Schulden finanziert. Vielfach handle es sich bei dem Geld nur um Steuern und Sozialleistungen. Wirklich brauchbare „Fachkräfte“ gibt es im Riesenheer der Zuwanderer demnach auch in Österreich nicht allzu viele. Zu viele Menschen befänden sich darunter, die maximal Grundschulniveau haben. Diese „Jobs gibt es einfach nicht mehr“, weiß der Wiener Finanzminister. (mü)

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.