Jetzt amtlich: Iran erhält gefürchtetes russisches S-300-Flugabwehrsystem

10. November 2015
Jetzt amtlich: Iran erhält gefürchtetes russisches S-300-Flugabwehrsystem
International
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Foto: Symbolbild

Moskau. Das wird die Feinde des Iran wenig freuen: Teheran und Moskau haben jetzt einen Vertrag über die umstrittene Lieferung von Flugabwehrsystemen des Typs S-300 unterzeichnet. Das Abkommen sei bereits in Kraft, erklärte Sergej Tschemesow, Chef der staatlichen Rüstungsfirma Rostec, Medienvertretern gegenüber jetzt bei einer Waffenmesse in Dubai. Teheran hatte bereits im Mai eine Einigung angekündigt, Moskau hielt sich bislang jedoch bedeckt. Das Waffengeschäft mit einem Volumen von mehr als 800 Millionen Dollar war im Frühjahr nach dem vorläufigen Durchbruch der Atomverhandlungen zwischend dem Iran und den fünf UNO-Vetomächten sowie Deutschland bekanntgegeben worden.

Das noch zu Sowjetzeiten entwickelte Flugabwehr-Raketensystem S-300 gilt bei westlichen Militärs als extrem leistungsfähig und zerstört mit hochpräziser Lenktechnik gegnerische Flugzeuge oder Raketen. Dazu ortet eine mobile Radarstation das Zielobjekt, dann fliegen Raketen mit einem speziellen Erfassungssystem und bis zu 200 Kilometern Reichweite zum Ziel. Das S-300-System gilt wegen seiner Präzision und seiner Reichweite weltweit als eines der effizientesten Flugabwehrsysteme.

Vor allem Israel hat erhebliche Sicherheitsbedenken: Nach Einschätzung von Beobachtern könnten die russischen Raketensysteme dazu dienen, iranische Atomanlagen vor Luftangriffen zu schützen. Moskau hatte denn auch stets den defensiven Charakter des Waffensystems betont.

Darüber, wann und welche S-300 nun geliefert werden sollen, machte Tschemesow keine Angaben. Unter Berufung auf russische Beamte berichtet die Nachrichtenagentur AP, das im Vertrag von 2007 vereinbarte Modell werde nicht mehr produziert. Iran sei nun eine modifizierte Version angeboten worden. Was die Sicherheitsbedenken Israels und der NATO nicht gerade zerstreuen dürfte. (mü)

Ein Kommentar

  1. Gelbkappe sagt:

    Das einzig Erfreuliche in diesen Tagen, wenn man Nachrichten liest, sind die Nachrichten, betreffs der Entscheidungen Russlands.

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