Statistisches Bundesamt: 20 Prozent der deutschen Bevölkerung armutsgefährdet

6. November 2015
Statistisches Bundesamt: 20 Prozent der deutschen Bevölkerung armutsgefährdet
National
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Foto: Symbolbild

Wiesbaden. Daß der bundesdeutsche Sozialstaat inzwischen extrem löchrig ist, pfeifen die Spatzen von den Dächern. Jetzt hat das Statistische Bundesamt dazu aktuelle Zahlen mitgeteilt, die den Nimbus des deutschen Sozialstaates weiter ramponieren. Demnach waren nämlich 2014 stattliche 20,6 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung – 16,5 Millionen Menschen – von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. 2013 hatte dieser Anteil bei 20,3 Prozent (16,2 Millionen Menschen) gelegen.

In Deutschland gilt eine Person als von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, wenn mindestens eine der folgenden drei Lebenssituationen zutrifft: ihr Einkommen liegt unter der Armutsgefährdungsgrenze, die Person ist also von Armut bedroht, ihr Haushalt ist von erheblicher materieller Entbehrung betroffen, oder sie lebt in einem Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung. Danach war mit 16,7 Prozent der Bevölkerung jede sechste Person in Deutschland im Jahr 2014 von Armut bedroht. Das entspricht rund 13,3 Millionen Menschen. Der Anteil dieser armutsgefährdeten Personen hat sich damit seit 2013 (16,1 Prozent) erhöht.

In der EU gilt eine etwas andere Definition. Demnach ist man armutsgefährdet, wenn man über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt (Schwellenwert der Armutsgefährdung). 2014 lag dieser Schwellenwert für eine alleinlebende Person in Deutschland bei 987 Euro im Monat und damit etwas höher als im Berichtsjahr 2013 (979 Euro im Monat). Für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren lag der Schwellenwert im Berichtsjahr 2014 bei 2.072 Euro im Monat. EU-weit waren nach dieser Definition 17,2 Prozent der Bevölkerung von Armut bedroht, 9,0 Prozent von erheblicher materieller Entbehrung betroffen, und 11,0 Prozent lebten in einem Haushalt mit sehr niedriger Erwerbsbeteiligung. (mü)

3 Kommentare

  1. derKaiser sagt:

    soweit ich informiert bin bekommt ein asylant 20 euro taschengeld am tag. ihr könnt mich gerne berichtigen. das ist im monat mehr geld als ich an rente beziehe. selbst wenn 20 euro nicht stimmen sind meine leistungen geldlich als auch unendgeldlich geringer als das eines asylanten. ich bekomme keine neue küche oder klo vom amt. geschweige denn eine wohnung!!!!!

  2. Menetekel sagt:

    Wie lese ich doch oben in einem anderen Artikel? Der Schräuble erklärt uns dort, die BRD ist solide finanziert, aber der blöde Michel, welcher hier geschafft und gewirkt hat, hat zu tun, ordentlich leben zu können.

  3. Der Rechner sagt:

    Der Begriff „Armutsgefährdet“ ist – genauso wie sein häßlicher Bruder „Kinderarmut“ – ein Versatzstück aus der sozialistischen Gleichmachungspropaganda.

    Denn zwei der drei hinreichenden Kriterien für „Armutsgefährdung“ sind nahezu beliebig und haben mit wirklicher Armut nicht das geringste zu tun.

    Die willkürlich erfundene „Armutsgefährdungsgrenze“ hat ebensowenig mit tatsächlicher Armut zu tun wie das „Leben in einem Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung“.

    Tatsächliche Armut ist ein Mangel an Einkommen und Vermögen, der keine hinreichende und ausgewogene Ernährung, Bekleidung und Wohnung ermöglicht.

    Die Umdefinition dieses Begriffs ist ein Teil der sozialistischen Lügenpropaganda.

    Besonder verlogen ist die Armutsgefährdungsdefinition der EU – weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung.

    Ohne nahezu vollständige Einkommensnivellierung wird natürlich immer ein erheblicher Prozenzsatz der Bevölkerung unter diese 60% fallen – egal wie viele Personenkraftfahrzeuge und Zwei-Wochen-Urlaube mit dem Armutsgefährdungsgrenzeinkommen finanziert werden können.

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