Syrischer Schriftsteller: „Grenzen sind nichts Schlimmes“

31. Oktober 2015
Syrischer Schriftsteller: „Grenzen sind nichts Schlimmes“
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Dortmund. Der syrische Schriftsteller Rafik Schami plädiert für eine vernunftgeleitete Asylpolitik und gegen eine kopflose „Grenzen-auf-für-alle“-Mentalität. Zugleich warf er in einem Interview mit dem Nachrichtenportal „Der Westen“ der westlichen Staatengemeinschaft Heuchelei vor.

„Der Westen müßte aufhören zu heucheln. Seit Jahrzehnten arbeiten westliche Regierungen mit arabischen Diktaturen zusammen, mit allen Diktaturen.“ Das sollte bei der Betrachtung der gegenwärtigen Konflikte in der Region berücksichtigt werden.

Neben viel Lob für die Hilfsbereitschaft der Deutschen äußerte der seit 1970 in Deutschland lebende 69jährige Autor, daß offene Grenzen nicht die Lösung des Asylproblems seien. „Grenzen sind nichts Schlimmes. Diese Idealisierung, daß wir keine Grenzen brauchen, das ist Schwachsinn. Grenzen sind etwas Natürliches, auch die Haut ist ja eine Grenze. Eine Möglichkeit, zu definieren, was innerhalb und außerhalb liegt.“

Außerdem warnte er, daß sich Deutschland durch die gegenwärtige „Willkommenskultur“-Politik in Europa isoliere. „Deutschland soll nicht den Musterschüler spielen. Das trennt Deutschland von Europa.“ Ebenso stellte Schami Sprechverbote im Zusammenhang mit den ins Land strömenden Asylantenmassen fest. „Kein Wort darf man mehr gegen Flüchtlinge sagen.“ (ag)

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