Österreich: Brauchtumsverein sagt Veranstaltung wegen „Flüchtlingen“ ab

22. Oktober 2015
Österreich: Brauchtumsverein sagt Veranstaltung wegen „Flüchtlingen“ ab
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Ossiach. In vorauseilender Rücksichtnahme auf die erwarteten Asylanten, die in eine Unterkunft in Ossiach (Kärnten) einziehen sollen, hat eine Brauchtumsgruppe ihren geplanten Krampuslauf abgesagt. Man wolle auf Nummer sicher gehen, daß es zu keinen Zwischenfällen kommt, teilte der Verein „Moorteufel Steindorf“ mit.

Gegenüber der „Kleinen Zeitung“ begründete der Schriftführer des Krampusvereins, Anton Truppe, den Verzicht auf die uralte Tradition. „Niemand konnte uns sagen, wie viele Flüchtlinge Ende November in Ossiach sein werden. Und wir wissen auch nicht, wie sie auf dieses Brauchtum reagieren.“ Daher wolle man kein Risiko eingehen.

Der Ossiacher Bürgermeister Johann Huber äußerte „vollstes Verständnis“ für die Absage. Kritik kam hingegen von der ÖVP. Deren Nachwuchs-Landeschef für Kärnten, Sebastian Schuschnig, gab zu Bedenken: „Wenn wir selbst unsere Bräuche nicht hoch halten, wie sollen wir dann von Zuwanderern verlangen, diese zu achten?“

Bei dem Krampuslauf handelt es sich um eine Tradition des Ostalpenraumes. Der Krampus ist eine Schreckensgestalt, die dort als Begleiter des Heiligen Nikolaus auftritt, ähnlich dem Knecht Ruprecht. In der Winterzeit laufen als Krampus verkleidete Männer durch die Straßen und erschrecken die Bürger. (ag)

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