Putin kritisiert US-Geheimniskrämerei: „Einige Partner haben Grütze im Kopf“

14. Oktober 2015
Putin kritisiert US-Geheimniskrämerei: „Einige Partner haben Grütze im Kopf“
International
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Foto: Symbolbild

Moskau. Vor dem Hintergrund der anhaltenden russischen Luftangriffe auf Terror-Ziele in Syrien versucht Washington verzweifelt, Terrain wiedergutzumachen. Auch amerikanische Kampfflugzeuge wollen deshalb in den letzten Tagen mehrfach Angriffe gegen Stellungen des „Islamischen Staates“ geflogen haben.

Auf russischer Seite beklagt man sich allerdings über die mangelnde Kooperationsbereitschaft der Amerikaner. Erst am Samstag hatte es einen Zwischenfall gegeben: russische und amerikanische Kampfflugzeuge kamen sich dabei bis auf Sichtweite nahe. Die Flugzeuge seien bei dem Vorfall nur wenige Meilen voneinander entfernt gewesen, sagte ein Sprecher des US-Militärs. Die Flugzeugbesatzungen auf beiden Seiten hätten jedoch professionell reagiert. Der Vorfall mache deutlich, wie wichtig gemeinsame Sicherheitsvorschriften seien.

In der Praxis will die amerikanische Seite davon jedoch nichts wissen und mauert. Der russische Präsident Putin wurde deshalb deutlich: „Ich glaube, einige unserer Partner haben einfach Grütze im Kopf“, sagte der Kremlchef am Dienstag in einem Fernsehinterview mit dem Sender „Rossija 2“ unverblümt und berichtete: „In diesem Zusammenhang sagten wir unseren Partnern: Wenn sie die Situation besser einschätzen können als wir, sie sind ja schon seit mehr als einem Jahr vor Ort, zu Unrecht, aber dennoch vor Ort; wenn sie es besser wissen, was ich bezweifle, aber dennoch möglich ist, sollen sie uns die Informationen über unsere Ziele geben, und wir werden an unseren Zielen arbeiten.“

Doch die amerikanische Seite habe sich geweigert: „Sie sagten, daß sie nicht bereit sind, auf dieser Ebene zu kooperieren. Ich kann nicht erkennen, warum. Vor allem, wenn sie die Situation wirklich besser kennen und den Terrorismus bekämpfen wollen, dann können sie doch Orte mit uns teilen, wo sich Terroristen verstecken und wo sich ihre Gefechtsstände, Ausrüstungen und Depots befinden? Was wäre einfacher als uns Ziele zu geben? Leider hat unsere gemeinsame Arbeit keinen solchen Punkt erreicht“, räumte Putin ein.

Bei einer Videokonferenz am Sonntag einigten sich Militärs beider Seiten nur über Maßnahmen, um Zwischenfälle im Luftraum über Syrien zu vermeiden. Bei der Zielauswahl will Washington dagegen offenbar weiter mauern. (mü)

3 Kommentare

  1. Der Rechner sagt:

    Den Full-Spectrum-Dominance Strategen fällt es eben schwer, von ihrem hohen Roß herunterzukommen.

    Wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung.

  2. A.S. sagt:

    Wladimir Putin entlarvt die verlogene Propagandaheuchelei Washingtons.
    Die willigen Vollstrecker der Wallstreet stellen ihre Informationen den Russen nicht zum Abgleich zur Verfügung, weil sie natürlich gar nicht wollen, das ihr „IS“ ernstlich bekämpft wird.
    Mit dieser Schöpfung aus dem Horrorkabinett der CIA wollen sie die legitime syrische Regierung unter Bashar al Assad stürzen, danach sich auch den Libanon voll unterwerfen, Russlands Einfluß weit zurückdrängen, den des Iran ebenso und „ganz nebenbei“ Europa und vor allem Deutschland mit sogenannten Flüchtlingen fluten.

  3. Ali Mente sagt:

    Kaum sitzt Putin mit am Spieltisch wird schlagartig erkennbar, daß die anderen Spieler von Anfang an mit gezinkten Karten spielten. Jetzt ist guter Rat teuer.

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