Der Bestseller Deutschland von Sinnen des deutsch-türkischen Autors Akif Pirinçci hat die vermuffte deutsche Diskurskultur kräftig durcheinandergewirbelt.
Der anfängliche Versuch der Etablierten, sein Buch totzuschweigen, konnte nicht durchgehalten werden. Nachdem die Verkaufszahlen in ungeahnte Höhen schnellten, mußte man es doch zur Kenntnis nehmen. Aber anstatt auf den Inhalt einzugehen, arbeiteten sich die Mainstream-Medien (MSM) am Stil ab. Pirinçci wurde zum „Haßprediger“ gestempelt und sein Name in einem Atemzug mit Anders Breivik und Adolf Hitler genannt. Autor und Verlag haben in dem hier anzuzeigenden Werk den Verlauf der Mediendebatte dokumentiert. Noch einmal kann der Leser die Beiträge von Gegnern sowie Verteidigern der Philippika Pirinçcis nachlesen. Wir stoßen unter anderem auf Artikel von Michael Klonovsky, Thorsten Hinz, Andreas Lombard, Martin Lichtmesz und Arnulf Baring. Deutlich wird die Taktik der Kritiker Pirinçcis, nur ja nicht die von ihm aufgeworfenen Probleme anzusprechen, sondern ihn als Person anzugreifen. Vergeblich! Die hier nachgezeichnete Diskussion zeigt den tiefen Graben, der sich zwischen den MSM und ihren Lesern aufgetan hat. Köstlich ist der im Buch abgedruckte Artikel der Wochenzeitung Die Zeit, die – auf geschreckt vom vehementen Widerspruch zu ihrer Berichterstattung – sich zu ihren Lesern auf den Weg begibt, um herauszufinden, wie sie denken und fühlen. Deutlicher kann die Selbstdemontage eines Leitmediums der „Qualitätspresse“ nicht ausfallen: Ideologie trifft auf Realität. Sicher ist, daß auch dieses neue Buch dazu beiträgt, die Emanzipation der Menschen von der „veröffentlichten Meinung“ voranzutreiben und sie zu selbständigem Denken zu ermuntern. (oh)
Akif Pirinçci/Andreas Lombard (Hg.). Attacke auf den Mainstream: „Deutschland von Sinnen“ und die Medien. 225 S., Pb., € 12,–. Waltrop: Lichtschlag Verlag, 2014.
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