Aufforderung zum Parteiwechsel: AfD-Vize Henkel wirft Höcke „völkisches Gedankengut“ vor

17. März 2015
Aufforderung zum Parteiwechsel: AfD-Vize Henkel wirft Höcke „völkisches Gedankengut“ vor
National
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Foto: Symbolbild

Berlin. Der stellvertretende Bundesvorsitzende der AfD, Hans-Olaf Henkel, sorgt für eine neuerliche Eskalation im schwelenden Streit um die Ausrichtung der Partei.

In einem Interview mit der „Jungen Freiheit“ kritisierte Henkel die „Erfurter Resolution“ scharf, in der Thüringens Landes- und Fraktionschef Björn Höcke eine weniger liberale Ausrichtung der Partei fordert. „Diese Erklärung ist nicht nur grotesk formuliert, sie steckt voller Ungereimtheiten“, sagte Henkel dem Blatt. Sie ignoriere, wie schädlich sich die „dauernden Querschüsse aus dem Osten“ auf die Umfrage- und Wahlergebnisse im Westen auswirkten. „Wenn wir erfolgreich bleiben wollen, dann nur als wahre Volkspartei und nicht als sektiererische Rechtsaußenpartei, die sich auf völkisches Gedankengut reduziert und Ausländerfeindlichkeit unter dem Deckmantel der Opposition gegen die verbreitete ‚Political Correctness‘ im Land in Kauf nimmt“, so Henkel.

Linkspopulisten gäbe es bei den anderen Parteien schon genug, und den „Bedarf an rechtspopulistischen Anheizern“ hätten die NPD und die Republikaner längst gedeckt. „Weder Bernd Lucke noch ich müssen uns von Herrn Höcke sagen lassen, daß wir angeblich zu feige sind, den Mund aufzumachen. Uns ‚vorauseilenden Gehorsam’ vorzuwerfen, ist geradezu absurd. Wenn der Partei geschadet und Wähler und Mitglieder verprellt werden sollen, dann durch solche unsinnigen Angriffe.“ Im Wahlkampf in Hamburg, wo die Partei lediglich 6,4 Prozent erreichte, sei er immer wieder kritisch auf das Verhältnis der AfD im Osten Deutschlands zu „Pegida, Legida, Kögida, deren Wortführern, zu ‚Putin-Verstehern‘ und zu ‚Schlieffenplänen‘ aus Ostdeutschland“ angesprochen worden. Besonders einige „spinnerte völkische Ansichten und der primitive Antiamerikanismus aus Thüringen“ hätten für Empörung gesorgt, so Henkel.

Abschließend forderte Henkel Höcke nahezu unverhohlen zum Austritt auf: „Wenn sie mit dem AfD-Programm nicht mehr klarkommen, gäbe es auch noch die Alternative, sich eine andere Partei zu suchen anstatt zu versuchen, die AfD zu spalten. Und ich hätte da auch einen Vorschlag, wo sie besser aufgehoben wären…“ (lp)

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