Bemerkenswerte Kehrtwende: Ex-FED-Chef Alan Greenspan rät zur Flucht ins Gold

2. Dezember 2014
Bemerkenswerte Kehrtwende: Ex-FED-Chef Alan Greenspan rät zur Flucht ins Gold
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Washington. Dieser Tage hat sich – von den großen Medien weitgehend unbemerkt oder auch bewußt ignoriert – Bahnbrechendes in Sachen Währungspolitik getan.

Die Federal Reserve (US-Notenbank) hat in ihrem routinemäßigen Treffen sowohl kurzfristige größere Änderungen beschlossen als auch eine langfristige Veränderung der prinzipiellen Ausrichtung in Aussicht gestellt. Garniert wurde diese bemerkenswerte Weichenstellung noch mit einem nicht-zentralbankenfreundlichen Statement des Ex-Fed-Chefs Alan Greenspan.

Der Reihe nach: Im Rahmen der FOMC-Sitzung der Fed wurde beschlossen, daß das seit 2009 laufende Quantitave Easing (QE) nunmehr zu einem Ende kommt. Unter QE (zu Deutsch: quantitative oder monetäre Lockerung) versteht man die Geldpolitik einer Zentralbank, die zum Einsatz kommt, wenn der Zinssatz bereits auf Null oder fast auf Null gesetzt wurde und weiterhin eine expansive Geldpolitik angesagt ist. In diesem Fall kauft die Zentralbank Anleihen – private oder Staatsanleihen –, um weiterhin die Wirtschaft und den jeweiligen Staat mit mehr Geld zu versorgen. QE kann somit als letzte Verzweiflungsmaßnahme von Zentralbanken interpretiert werden, bevor das durch keinerlei Realwerte gedeckte Papiergeld-System den Weg alles Irdischen geht. Offensichtlich steht nun ein Erwachen in der Fed bevor – man sieht ein, daß der Weg des Gelddruckens nichts mehr bringt, und geht zu anderen Maßnahmen über.

Aber damit noch nicht genug. Völlig überraschend äußert Fed-Chairwoman Janet Yellen den Wunsch, daß künftig „Austrians“ (Anhänger der österreichischen Nationalökonomie – keine Freunde des Gelddruckens) im Vorstand der Fed vertreten sein sollten. Das kommt einer mittleren Sensation gleich, bedeutet es doch nichts anderes als die Bankrotterklärung all jener, die bisher das Heil im Gelddrucken suchten. Aber es ist auch ein veritabler Hilfeschrei der verzweifelten Geldfälscher, die im Namen der Regierung tätig waren. Die Anhänger der „Austrians“ waren in Zentralbankkreisen immer verpönt, weil diese Wirtschaftsschule sich stets gegen die Enteignung der Bürger durch monetäre Staatsfinanzierung ausgesprochen hat. In der Wirtschaftsgeschichte stehen Namen wie Eugen Böhm von Bawerk, Karl Menger, Ludwig von Mises und F.A. von Hayek als berühmteste Vertreter für diese Schule.

Es wird aber noch besser: Der Ex-Langzeit-Chairman der Fed, der Vater aller modernen Notenbanker, forderte jetzt die Bürger zum Goldkauf auf, da nur das edle Metall das Vermögen der Bürger vor dem Zugriff des Staates schützen könne. So offen wurde das von einem Fed-Chef noch niemals auf den Punkt gebracht, wenngleich Alan Greenspan schon 1966 in seinem berühmten Aufsatz „Gold und wirtschaftliche Freiheit“ die Vorzüge des Goldes als Vermögensbewahrer des Bürgers gepriesen hat. Allerdings hat Greenspan als willfähriger Helfer der US-Politik über mehr als 25 Jahre lang in der Praxis genau das Gegenteil getan – nämlich ungedecktes Geld drucken lassen.

Yellens und seine Äußerungen zusammengenommen kann man getrost als Revolution, als Bankrotterklärung, Hilfeschrei und Warnung zugleich verstehen. Die Wortmeldungen könnten viele Bürger dazu bringen, jetzt rasch noch ins nächste Gold-Rettungsboot zu steigen. (ds)

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