Brüssel. Der langjährige EU-Kommissar Frits Bolkestein geht mit der aktuellen Entwicklung um EU und Euro hart ins Gericht. Bolkestein, niederländischer Liberaler, nimmt in einem Gespräch mit der liberalen Wochenzeitung „Junge Freiheit“ kein Blatt vor den Mund.
Vor allem die Eliten-Interessen, die im Zusammenhang mit der Euro-Politik gegen die Europäer durchgesetzt werden, sind dem erfahrenen Europapolitiker ein Dorn im Auge: „Die Eliten machen zuviel Geld mit dem Euro, eine Auflösung der Euro-Zone ist nicht in ihrem Interesse. Das ist das Problem: Die Eliten profitieren, die einfachen Leute zahlen die Zeche. Zweitens, unsere Eliten haben sich ganz und gar der politischen Idee des Euro verschrieben. Es ist einfach schon viel zuviel politisches Kapital in das Euro-Projekt investiert worden. Auch hier fürchten sie, zuviel zu verlieren, wenn sie ihren Fehler öffentlich einräumen würden.“ (ds)