Aleppo vor der Rückeroberung? Tausende FSA-Kämpfer verließen angeblich die Stadt

20. November 2014
Aleppo vor der Rückeroberung? Tausende FSA-Kämpfer verließen angeblich die Stadt
International
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Foto: Symbolbild

Aleppo. Die syrische Armee ist der Rückeroberung der zweitgrößten syrischen Stadt Aleppo womöglich einen bedeutenden Schritt nähergekommen. Angeblich haben tausende Kämpfer der sogenannten „Freien Syrischen Armee“ (FSA) die Stadt verlassen.

Wie die Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf einen Bericht der türkischen Zeitung „Radikal“ berichtet, sollen sich rund 14.000 Kämpfer der insbesondere von den USA unterstützten FSA aus dem inzwischen nahezu komplett von der syrischen Armee eingekesselten nördlichen Teil der Stadt zurückgezogen haben. Das Blatt beruft sich dabei auf hochrangige türkische Sicherheitskreise. Sollten die Angaben zutreffen, könnte dies der syrischen Armee womöglich entscheidend dabei helfen, die Einkesselung des nördlichen Stadtteils zu vervollkommnen und die verbliebenen islamistischen Kämpfer auszuhungern.

Insgesamt kämpfen im Mittelmeerland Syrien rund 100.000 Rebellen gegen die Armee, etwa die Hälfte davon gehörte einer britischen Studie zufolge Ende 2013 islamistischen Gruppierungen wie der “Jabhat al-Nusra” oder dem “Islamischen Staat” (vormals “Islamischer Staat im Irak und Syrien”, ISIS) an – seit September 2014 wird allein für IS von 31.500 bis 50.000 Kämpfern ausgegangen, rund 15.000 davon stammen aus dem Ausland. Finanzielle Unterstützung bekommen die Islamisten vornehmlich aus Saudi-Arabien, das als Verbündeter der USA an einer Schwächung des Iran interessiert ist, welcher wiederum auf der Seite Syriens und des Irak steht. Neben zahlreichen ausländischen Kämpfern vor allem aus dem arabischen Raum stammen auch rund 3.500 der kämpfenden Islamisten aus Europa. Aus Deutschland sind rund 500 Kämpfer – zumeist Personen ausländischer Abstammung, aber auch Konvertiten – nach Syrien ausgereist. Etwa 45 von ihnen sind in Gefechten von der syrischen Armee, der Regierung nahestehenden Milizen, kurdischen Verbänden oder rivalisierenden islamistischen Gruppierungen getötet worden, der bekannteste von ihnen war der ehemalige U18-Fußballnationalspieler Burak Karan. Mehrere, darunter der Berliner Ex-Rapper “Deso Dogg” alias Denis Mamadou Cuspert, wurden verwundet. Inzwischen sind nach Syrien ausgereiste Islamisten aus Deutschland grenzübergreifend auch im benachbarten Irak aktiv: In mindestens neun Fällen sprengten sich deutsche IS-Kämpfer sogar als Selbstmordattentäter in die Luft. Es wird befürchtet, daß in dem Konflikt weiter radikalisierte Islamisten nach ihrer Rückkehr Terroranschläge auch in Deutschland planen könnten. (lp)

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