Ost-Ukraine: Bundeswehr-Soldat kämpft in den Reihen der pro-russischen Separatisten

28. Oktober 2014
Ost-Ukraine: Bundeswehr-Soldat kämpft in den Reihen der pro-russischen Separatisten
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Foto: Symbolbild

Berlin/Donezk. Fahnenflucht ist eigentlich keine gute Sache. Der Deserteur verläßt dabei normalerweise seine kämpfenden Kameraden und setzt sie dadurch erhöhter Gefährdung aus.

Der Deserteur hat deshalb bei allen Streitkräften zu allen Zeiten keinen guten Ruf. Völlig zurecht. Nur in der total pazifi zierten öffentlichen Kultur der Bundesrepublik Deutschland werden Deserteuren Denkmäler errichtet. Jetzt hat sich ein Bundeswehrsoldat, offenbar Rußlanddeutscher, aus einer Kaserne im niedersächsischen Seedorf aus Deutschland abgesetzt und ist in die Ostukraine desertiert, wo er sich den prorussischen Separatisten angeschlossen haben soll. Bei der Bundeswehr wird ermittelt. Pikant: Die Bundeswehr bereitet derzeit ihrerseits einen Einsatz in der Ostukraine vor, wo die Einhaltung des Waffenstillstandes überwacht werden soll – offiziell. Was immer  den Soldaten auch bewogen haben mag, seine Tat zeigt, für wen sein Herz schlägt. Ein Menetekel für den Bundeswehreinsatz?

Gerade in der deutschen Vergangenheit hat der Seitenwechsel eines Militärs zu den Russen schon einmal Geschichte geschrieben. In der Neujahrsnacht 1813 ging der preußische General Yorck von Wartenburg mit seinen Soldaten zu den Russen über, die Napoleon gerade vertrieben hatten. Der Rest ist bekannt. Yorcks beherzte Gewissenstat trug entscheidend zum Ausbruch der Befreiungskriege bei. (ds)

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