Buchbesprechung: „Völkerpsychologie: Was uns unterscheidet“ von Andreas Vonderach

27. August 2014
Buchbesprechung: „Völkerpsychologie: Was uns unterscheidet“ von Andreas Vonderach
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Die Frage, ob Völker und Kulturkreise gewisse Eigentümlichkeiten oder Mentalitäten haben, gilt heutzutage unter der Fuchtel des Gleichheitswahns als politisch unkorrekt, obwohl dieser Komplex in der Werbebranche als sehr wichtig angesehen wird.

Deshalb weisen ein und dieselben Produkte in verschiedenen Staaten z.B. unterschiedliche Bezeichnungen auf und wird für sie mit angepaßten Inhalten geworben. Der Autor beschreibt in seiner Studie die Unterscheidungsmerkmale der Völker und zeigt, was es mit derlei Stereotypen auf sich hat, wo sie greifen und warum sie bis heute wirksam sind. Beginnend mit der Ethnographie der Antike untersucht er die Völkercharakterologie und ihre geschichtlichen Wandlungen unter dem Einfluß einzelner Denker, Epochen und Theorien. Die erste und wohl bekannteste Völkerpsychologie ist die „Germania“ des römischen Historikers Tacitus. In der Aufklärung und der Romantik lebte das wissenschaftliche Interesse an der Individualität der Völker erneut auf. Gerade in der Hochzeit des Kolonialismus schossen Arbeiten wie Pilze aus dem Boden, die sich mit dem Leben, der Kultur und den Eigenschaften der Kolonialisierten beschäftigten. Vonderach stellt fest, daß es in jedem Volk eine große Variabilität der Temperamente, Charaktere und Einstellungen gibt. Solche Zuschreibungen seien immer relativ, etwa wenn man vom „introvertierten Norweger“ oder vom „kontaktfreudigen Italiener“ spricht. Völker sind Abstammungsgemeinschaften, die durch das Heiraten innerhalb des Volkes entstanden sind. In Zeiten großer Zuwanderungswellen, seien sie friedlich oder kriegerisch, steigt die Gefahr der ethnischen Verdrängung alteingesessener Völker. Das hochpolitische Buch macht klar, daß wir Gefahr laufen, das Erbe unserer Ahnen leichtfertig zu verspielen. (oh)

Andreas Vonderach. Völkerpsychologie: Was uns unterscheidet. 448 S., geb., € 29,–. Schnellroda: Verlag Antaios, 2014.

Auf Rechnung erhältlich bei:
ZUERST!-Buchversand, Tel. 04384/5970-0, buchversand(at)lesenundschenken.de

Ein Kommentar

  1. Tünde Kriegl sagt:

    Buchbesprechung: „Völkerpsychologie: Was uns unterscheidet“ von Andreas Vonderach

    Kann man das Buch bei Ihnen kaufen?

    Danke im voraus.

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