London. Der Vize-Premier Großbritanniens, Liberaldemokrat Nick Clegg, hat sich unter dem Eindruck schlechter Umfragewerte dafür ausgesprochen, die Einwanderung aus künftigen EU-Mitgliedsländern stärker zu beschränken.
Die derzeit gültige Übergangszeit von bis zu sieben Jahren bis zum Erhalt der vollen Arbeitnehmer- und Personenfreizügigkeit sei ihm nicht genug, so Clegg nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP. Aufgrund der wirtschaftlichen Unterschiede zwischen manchen Ländern solle die Übergangsfrist für Staatsbürger aus anderen EU-Ländern zusätzlich ausgeweitet werden, außerdem sollen Aufenthaltsgenehmigungen verwehrt werden können, falls nach Ablauf der Frist mehr Einwanderer nach Großbritannien kommen als erwünscht. Hintergrund der einem Kurswechsel gleichkommenden Aussagen ist die politische Großwetterlage auf der Insel: Die EU-feindliche United Kingdom Independence Party (UKIP) wurde bei der Europawahl im Mai zur stärksten Kraft, gleichzeitig schwächeln die regierenden Bürgerlichen ebenso wie ihr Koalitionspartner, die Liberaldemokraten. (lp)