Syrien-Konflikt: Zahl der Islamisten aus Deutschland steigt auf 320 – bislang 25 Tote

3. Mai 2014
Syrien-Konflikt: Zahl der Islamisten aus Deutschland steigt auf 320 – bislang 25 Tote
International
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Foto: Symbolbild

 

Ein syrischer T-72-Panzer feuert auf eine Stellung der Rebellen

Damaskus/Berlin. Die Zahl der aus Deutschland nach Syrien ausgereisten Islamisten ist erneut gestiegen, ebenso wie die Zahl der Getöteten.

„Inzwischen sind es 320 Personen, und es werden wöchentlich mehr“, sagte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, dem „Focus“. Die Zahlen erinnerten „an die Situation Jahre zuvor, als junge Menschen nach Afghanistan oder Pakistan in den ‚Heiligen Krieg‘ zogen. Zwar reisten damals deutlich weniger Personen, aus dem Kreis der Rückkehrer rekrutierte sich dann jedoch die Sauerland-Zelle. Vergleichbare Szenarien könnten sich auch bei Syrien-Rückkehrern ergeben.“ Unterdessen meldete der Hessische Rundfunk den Tod eines 23-jährigen Studenten aus Offenbach. Der Deutsch-Afghane wurde demnach bei einem Bombenangriff der syrischen Luftwaffe tödlich verletzt. Damit sind nach Berechnungen von ZUERST! bislang 25 aus Deutschland ausgereiste Islamisten getötet worden.

Insgesamt kämpfen im Mittelmeerland Syrien rund 100.000 Rebellen gegen die syrische Armee, etwa die Hälfte davon gehört einer britischen Studie zufolge islamistischen Gruppierungen wie der „Jabhat al-Nusra“ oder dem „Islamischen Staat im Irak und Syrien“ (ISIS) an, die sich auch untereinander gegenseitig bekämpfen. Neben zahlreichen ausländischen Kämpfern vor allem aus dem arabischen Raum stammen auch rund 2.000 der Islamisten aus Mitgliedsstaaten der EU. Aus Deutschland sind über 320 Personen – zumeist Personen ausländischer Abstammung, aber auch Konvertiten – nach Syrien ausgereist. Bislang 25 davon sind nach Berechnungen von ZUERST! in Gefechten von der syrischen Armee, der Regierung nahestehenden Milizen, kurdischen Verbänden oder rivalisierenden islamistischen Gruppierungen getötet worden, der bekannteste von ihnen war der ehemalige U18-Fußballnationalspieler Burak Karan. Mehrere, darunter ein Pforzheimer Islamist sowie der Berliner Ex-Rapper „Deso Dogg“ alias Denis Mamadou Cuspert, wurden verwundet. Es wird befürchtet, daß in dem Konflikt weiter radikalisierte Islamisten nach ihrer Rückkehr Terroranschläge auch in Deutschland planen könnten.

> Chronik: Syrien-Konflikt

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