EVP-Spitzenkandidat: Juncker warnt vor EU-Müdigkeit – und liefert weitere Gründe gleich mit

25. April 2014

EU-Flaggen vor der Kommission in Brüssel (Foto: Wikimedia/Sébastien Bertrand, CC BY 2.0)

Brüssel. Er muß es wissen: Der Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei (EVP) – das ist der Zusammenschluß der christdemokratischen Parteien in der EU – bei der Europawahl, Jean-Claude Juncker, schlägt Alarm.

„Weite Teile der europäischen Arbeitnehmerschaft“ drohten sich vom europäischen Projekt zu verabschieden“, warnt Juncker in einem Interview mit dem Berliner „Tagesspiegel“. Und: „Wer diese Gefahr nicht erkennt, ist taub und blind.“ Allerdings: An dieser Entwicklung könnten die etablierten europäischen Parteien – einschließlich der Christdemokraten Junckers – selbst schuld sein. EVP-Spitzenmann Juncker räumt mit Blick etwa auf die Entwicklung in Griechenland selbstkritisch Versäumnisse ein. Der „Anpassungsprozeß“ in Griechenland werde „noch sehr lange dauern“, ohne daß sich die Situation für die von der Krise betroffene Bevölkerung rasch ändern werde. Zudem spricht sich Juncker für eine stärkere Koordinierung der Wirtschaftspolitik in der Euro-Zone aus. „Mehr Zuständigkeiten müssen auf die europäische Ebene verlagert werden“, sagte der EVP-Spitzenkandidat – eine Forderung, mit der der frühere luxemburgische Ministerpräsident der großen Mehrheit der EU-Bürger nicht unbedingt aus dem Herzen sprechen dürfte.

Dieser Artikel erschien zuerst in „Der Schlesier“.

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