Europawahl in Österreich: FPÖ-Spitzenkandidat Mölzer tritt zurück

8. April 2014

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache (Foto: Wikimedia/GuentherZ, CC BY 3.0)

Wien. Der Spitzenkandidat der rechten FPÖ zur Europawahl, Andreas Mölzer, ist zurückgetreten. Als Grund gab er den fehlenden Rückhalt seiner Partei nach einer umstrittenen Aussage an.

„Nicht der anhaltende Druck der gesamten politisch korrekten Medienlandschaft des Landes und die geheuchelte Empörung des politischen Establishments der Republik, auch nicht die von der ultralinken Jagdgesellschaft organisierte Hetze zwecks strafrechtlicher Verfolgung meiner Person veranlassen mich dazu. Es ist der offensichtliche Vertrauensverlust in meiner Partei, der mich dazu bewegt“, so der EU-Abgeordnete nach Angaben der Zeitung „Heute“.

Hintergrund des Vertrauensverlustes der Partei in Mölzer ist offenbar die Verwendung des Wortes „Negerkonglomerat“ in einer Rede Mölzers. Der FPÖ-Politiker hatte bei einer Veranstaltung im Februar die EU mit dem Dritten Reich verglichen und gemeint, die Union müsse sich fragen, ob sie ein „Negerkonglomerat“ sei. Im Nachhinein erklärte Mölzer: „Konkret habe ich mich für die Verwendung des bösen N-Wortes in einem negativen Kontext entschuldigt. Denn das Wort Neger ist ein absolut legitimes deutsches Wort.“ Es sei „kein Verbrechen“, diesen Begriff zu verwenden. „Nur in den politisch korrekten Kreisen gibt es diesen Tugendterror, der gewisse Termini tabuisiert. In der Bevölkerung gilt das Wort als ganz normal.“

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl erklärte, der Rückzug Mölzers sei „das logische Ergebnis des gestrigen eineinhalbstündigen Gesprächs“ zwischen ihm und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. In diesem Gespräch habe Strache festgehalten, daß Aussagen wie die von Mölzer getätigten untragbar seien. Die Partei bekenne sich dazu, daß unter Berücksichtigung bestimmter Kriterien qualifizierte Zuwanderung notwendig und undifferenzierte Massenzuwanderung abzulehnen sei. Mölzers überspitzt formuliert Aussagen hätten allerdings in der Öffentlichkeit einen anderen Eindruck entstehen lassen. „Wir werten daher diesen persönlichen Schritt Andreas Mölzers als Ausdruck seiner politischen Verantwortung, auch gegenüber seiner Gesinnungsgemeinschaft, und zollen ihm dafür Respekt“, so Kickl.

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