Europawahl 2014: AfD distanziert sich von britischer UKIP

28. Oktober 2013

UKIP-Chef Nigel Farage (Foto: Wikimedia/Euro Realist Newsletter, CC BY 2.0)

Berlin/London. Die Euro-kritische Alternative für Deutschland (AfD) hat Avancen der EU-feindlichen United Kingdom Independence Party (UKIP) zurückgewiesen.

Parteichef Bernd Lucke sagte im Interview mit den „Deutschen Wirtschafts-Nachrichten“, er halte UKIP-Chef Nigel Farage „keineswegs“ für einen idealen Partner im EU-Parlament. „Wenn es um britische Parteien geht, haben wir mehr Gemeinsamkeiten mit den Konservativen und der Labour Party“, so Lucke. Diese stünden „wie wir dem Euro kritisch gegenüber. Sie bejahen die Europäische Union, wollen aber mehr Dezentralisierung und Deregulierung.“ Zuvor hatte Farage dem „Cicero“ gesagt, die UKIP habe in Deutschland bislang keinen Partner, „mit dem wir arbeiten könnten.“ Er beobachte jedoch die AfD „mit großem Interesse, denn sie scheint eine gute intellektuelle Basis zu haben. Jetzt müssen sie nur ihre Ideen in eine Sprache fassen, die der Mann auf der Straße verstehen kann.“

In der AfD schwelen spätestens seit der Bundestagswahl in zahlreichen Landesverbänden Richtungsstreitigkeiten zwischen Vertretern einer eher liberalen und Befürwortern einer konservativeren Ausrichtung. Zuletzt trat in Nordrhein-Westfalen mit dem Landesvorsitzenden Alexander Dilger ein exponierer Vertreter des liberalen Flügels zurück. In Niedersachsen legte Ulrich Abramowski sein Amt als Vorsitzender der AfD im Land nieder. Abramowski hatte bei der Gründung des Landesverbandes laut einem Bericht des NDR gesagt, er wolle diesen klar vom „rechten Rand“ abgrenzen. Auch in Berlin gibt es laut einem Autor des libertären Magazins „Eigentümlich Frei“ interne Querelen; der dortige Landesvorstand wurde im Vorfeld der Bundestagswahl von der Bundespartei zurechtgewiesen, nachdem er verbreitet hatte, die AfD stehe „ohne Vorbehalte zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur steuerlichen Gleichstellung von Ehen hetero- und homosexueller Paare“.

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