Weil er Mitglied in einer Burschenschaft ist: Berliner Staatssekretär Michael Büge entlassen

14. Mai 2013

Berlin. Der K(r)ampf gegen Rechts hat in Berlin ein Opfer aus den Reihen der etablierten Parteien gefordert: Der Staatssekretär für Soziales, Michael Büge, ist entlassen worden.

Sein Parteifreund, Sozialsenator Mario Czaja (CDU), bestätigte gegenüber dem „Tagesspiegel“ die Entlassung. „In einem persönlichen Gespräch hat mich Staatssekretär Michael Büge heute darüber informiert, daß er sich entschieden hat, die Burschenschaft ‚Gothia‘ nicht zu verlassen“, so Czaja. Daraufhin habe er im Einvernehmen mit der CDU-Spitze die Entlassung Büges auf die Tagesordnung der Senatssitzung setzen lassen.

Büge ist seit 1989 Mitglied der Burschenschaft, die zum Dachverband der „Deutschen Burschenschaft“ gehört, einem Lieblingsfeindbild der Gegner burschenschaftlicher Traditionspflege. Czaja hatte ihm Ende 2012 ein Ultimatum gestellt, sich zwischen Amt und Mitgliedschaft zu entscheiden. Der „Tagesspiegel“ zitiert CDU-Kreise, Büge sei standhaft geblieben, da es ohnehin unwahrscheinlich sei, daß die CDU in der nächsten Legislaturperiode so viele Posten zu besetzen habe wie nach der Wahl 2011. Auch habe er gesagt, eine Burschenschaft funktioniere ein Leben lang als Karrierenetzwerk – nach einer Entlassung als Staatssekretär könne er als „Gothia“-Mitglied mit einer vergleichbaren Arbeitsstelle rechnen.

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