Demonstrative Demütigung Serbiens: Clinton und Albright zum Gedenken an die NATO-Angriffskrieg in Prishtina

16. Juni 2019
Demonstrative Demütigung Serbiens: Clinton und Albright zum Gedenken an die NATO-Angriffskrieg in Prishtina
International
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Foto: Symbolbild

Prishtina. Es kommt einer abermaligen Demütigung gleich: im demonstrativen Beisein hochrangiger amerikanischer Politiker wie Ex-Präsident Clinton und der früheren US-Außenministerin Albright wurde heute in Prishtina des 20. Jahrestages der Beendigung des Kosovokrieges 1999 gedacht.

Die NATO hatte damals gegen jedes Völkerrecht, aber auch gegen die NATO-Statuten Jugoslawien angegriffen und 78 Tage lang bombardiert. Dabei erlitt zwar die jugoslawische Armee, die ihr Gerät gut getarnt oder versteckt hielt, kaum nennenswerte Verluste, dafür wurde jedoch die zivile Infrastruktur des Landes schwerstens in Mitleidenschaft gezogen. Den Bomben der NATO fielen unter anderem zahlreiche Schulen, Brücken und Fabriken zum Opfer. Als Vorwand für die Bombardierungen, an denen sich auch die Bundesluftwaffe beteiligte, dienten angebliche Massaker an Kosovo-Albanern und der sogenannte „Hufeisen-Plan“ der jugoslawischen Führung, mit dem unter anderem der damalige SPD-Bundesverteidigungsminister Scharping die Teilnahme Deutschlands an der NATO-Aggression begründete. Der „Hufeisen-Plan“ erwies sich später als plumpe Propagandafälschung.

Unter dem Druck der Bombardements verließen am 12. Juni 1999 die jugoslawischen Truppen und serbischen Polizeieinheiten schließlich die Provinz Kosovo, die NATO-Truppe KFOR rückte ein.

Nach dem Krieg wurde das Kosovo jahrelang von der UNO verwaltet. 2008 erklärte das kosovarische Parlament die Unabhängigkeit. Serbien lehnt die Unabhängigkeit des Kosovo bis heute ab. Eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Belgrad und Prishtina ist nicht in Sicht.

Im Rahmen der jetzigen Gedenkfeierlichkeiten wurde in Prishtina eine Büste der früheren US-Außenministerin Albright enthüllt und ein Platz nach ihr benannt. Clinton sind in der Hauptstadt längst ein „Bulvard“ und eine Ganzkörperstatue gewidmet worden. Albright gilt als maßgebliche Drahtzieherin der amerikanischen Aggression.

Serbien hatte bereits am 24. März an die Aggression durch die NATO, wie Präsident Aleksandar Vucic es bei einer Gedenkveranstaltung nannte, erinnert. (mü)

 

Bildquelle: Pixabay

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