Philosoph Finkielkraut überzeugt, „daß der Antisemitismus ein Randproblem wäre, wenn unsere Gesellschaften nicht gegen ihren Willen in multikulturelle Gesellschaften umgeformt worden wären

21. Februar 2019
Philosoph Finkielkraut überzeugt, „daß der Antisemitismus ein Randproblem wäre, wenn unsere Gesellschaften nicht gegen ihren Willen in multikulturelle Gesellschaften umgeformt worden wären
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Paris. Eine harte Kritik an der Masseneinwanderung der vergangenen Jahre und der multikulturellen Gesellschaft hat der französische Philosoph Alain Finkielkraut geübt. Diese seien verantwortlich für den wachsenden Antisemitismus, vor allem die deutsche Asylpolitik seit 2015 habe Europa negativ verändert. Er sei davon überzeugt, „daß der Antisemitismus in Frankreich und Europa ein Randproblem wäre, wenn unsere Gesellschaften nicht gegen ihren Willen in multikulturelle Gesellschaften umgeformt worden wären. Der beängstigende Populismus ist eine pathologische Reaktion auf dieses Phänomen der demographischen Veränderung.“

Das hätten die Bürger in Europa nicht nicht gewollt, was aber von den Regierungen nicht ernst genommen worden wäre. Das müßten diese nun teuer bezahlen. „Ohne Angela Merkels ‘Wir schaffen das!’ und die Million Einwanderer, die Deutschland 2015 aufgenommen hat, hätte es keinen Brexit gegeben“, äußerte  Finkielkraut in einem Interview mit der „Welt“.

Dies sei vor allem auf die große Sorge in Europa nach Merkels Grenzöffnung zurückzuführen. Damals sei durch Europa eine Schockwelle gegangen. „Die Europäer sind nicht gefragt worden. Aber die europäische Zivilisation will ihr Wesen bewahren. Die Nationen wollen das auch“, so Finkielkraut.

Angela Merkels „Wir schaffen das!“ sei Unsinn gewesen. „Dieser Mix aus extremem Moralismus und wirtschaftlichen Interessen war abstoßend. Die Deutschen wollten sich damit freikaufen und endlich ein moralisch tadelloses Volk werden. Aber das passiert auf Kosten der Juden, die die ersten Opfer sind, wenn immer mehr Einwanderer hineingelassen werden.“ Finkielkraut war am vergangenen Wochenende am Rande einer Gelbwesten-Demonstration durch einen Salafisten antisemitisch beleidigt und bepöbelt worden. (tw)

Bildquelle: Pixabay

Ein Kommentar

  1. Bernd Sydow sagt:

    „Der Antisemitismus in Frankreich und Europa wäre ein Randproblem, wenn unsere Gesellschaften nicht gegen ihren Willen in multikulturelle Gesellschaften umgeformt worden wären“, so der französische Philosoph Finkielkraut.

    So zutreffend diese seine Aussage auch sein mag, bedarf sie dennoch einiger Erläuterungen. Der Begriff ‚multikulturelle Gesellschaft‘ – obwohl allgemein gebräuchlich – verharmlost meiner Ansicht nach die Tatsache, daß selbige insbesondere in Frankreich und in Deutschland so gut wie ausschließlich durch die für die europäische Zivilisation und Lebensart inkompatible Kultur des Islam geprägt ist. Diese gravierende Unverträglichkeit vom aufgeklärten Christentum mit dem reformresistenten Islam ist erst durch die Masseneinwanderung von Millionen Muslimen aus Nah- und Mittelost der letzten Jahre zu einem echten Problem geworden und hat dem latenten Antisemitismus einen enormen Schub verliehen.

    Finkielkraut weiter: „Die Deutschen wollten sich damit (Merkels „Wir schaffen das!“) freikaufen und endlich ein moralisch tadelloses Volk werden“. Hier muß ich ihm allerdings widersprechen. Erstens wurden die Deutschen nicht gefragt, ob sie mit Merkels Öffnung der Grenzen und ihrer Refugees-welcome-Politik einverstanden sind, und zweitens waren die Deutschen ein moralisch tadelloses Volk – ich schließe die Deutschen in der einstigen DDR ausdrücklich mit ein – bereits zu Adenauers und de Gaulles Zeiten!

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