Querdenker und Nonkonformisten unter sich: 6. „New Horizon“-Kongreß tagte in Maschhad

17. Mai 2018
Querdenker und Nonkonformisten unter sich: 6. „New Horizon“-Kongreß tagte in Maschhad
International
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Foto: Symbolbild

Maschhad. Bereits zum sechsten Mal fand dieser Tage in der ostiranischen Millionenstadt Maschhad der Kongreß der unabhängigen Organisation „New Horizon“ statt, die sich selbst als „internationales Institut unabhängiger Denker und Künstler“ mit Sitz in Teheran versteht. Die Kongresse der vergangenen Jahre setzten sich unter anderem mit geopolitischen Fragen, der amerikanischen Weltpolitik, der Rolle Israels, aber auch mit kulturpolitischen Fragen auseinander. Schirmherr, Moderator und spiritus rector der Konferenzen ist der iranische Filmemacher und Intellektuelle Nader Talebzadeh.

Der diesjährige Kongreß stand unter dem Motto „Jerusalem/Al-Quds – ewige Hauptstadt Palästinas“. Das Thema hätte brisanter nicht sein können, führen die anhaltenden Proteste infolge der Entscheidung der US-Regierung, Jerusalem einseitig als Hauptstadt Israels anzuerkennen, den jahrzehntelangen Nahost-Konfliikt doch seit einigen Wochen erneut vor Augen.

Über 60 Persönlichkeiten aus 22 Ländern fanden sich in Maschhad ein, um das Palästina-Thema facetten- und kenntnisreich, jedoch gänzlich zensurfrei zu diskutieren. Unter den Gästen befanden sich: der russische Publizist und Philosoph Prof. Alexander Dugin, Vordenker des Konzepts der „multipolaren Weltordnung“; Menschenrechts- und Palästina-Aktivisten aus aller Welt, aber auch ehemalige US-Geheimdienstler, die mit teils schockierenden Hintergrund-Einblicken zum Nahost-Geschehen aufwarteten; weiters Politiker, Publizisten und Experten wie Andrej Chartschenko von der Dugin-nahen Internationalen Eurasischen Bewegung oder Stefano Vernole vom italienischen Geopolitik-Magazin „Eurasia“, zudem christliche, muslimische und jüdische Geistliche; Erwähnung verdient insbesondere Rabbi David Weiss von der jüdischen antizionistischen Bewegung Neturei Karta International.

Aus Deutschland waren der NPD-Europaabgeordnete Udo Voigt, der Münchner Stadtrat Karl Richter und der Berliner Publizist Jürgen C. Külbel eingeladen. Kongreßteilnehmer war auch der frühere stellvertretende iranische Minister für Kultur und Presseangelegenheiten Mohammad-Ali Ramin, der wegen mißliebiger Aussagen zur Zeitgeschichte in Deutschland Einreiseverbot hat.

Die Konferenz schloß am Montag, dem internationalen Al-Quds-Tag, mit einer feierlichen Solidaritätsbekundung an die Adresse der Palästinenser. (mü)

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