Britische NGO: „IS produziert Waffen wie ein Staat“

17. Dezember 2016
Britische NGO: „IS produziert Waffen wie ein Staat“
International
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Foto: Symbolbild

Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hat im Nordirak Strukturen zur Waffenproduktion im industriellen Ausmaß geschaffen. Das geht jetzt aus einem Bericht der Nichtregierungsorganisation „Conflict Armament Research” (CAR) hervor, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Grundlage dieser Erkenntnis sind rund 5000 Raketen und Granaten aus IS-Produktion, die Mitarbeiter der Expertengruppe innerhalb weniger Tage im November auf ehemaligen Schlachtfeldern und von der irakischen Armee befreiten Gebieten rund um Mossul fanden. Das lasse den Schluß zu, daß der IS mehrere Zehntausend Geschosse produziert habe, heißt es in dem Bericht. Die Kennzeichnungen auf einigen der Waffen weisen darauf hin, daß sie nur einen Monat vor der Sicherstellung produziert wurden, berichtete der britische „Independent“.

Laut James Bevan, Direktor von CAR, zeigten die Funde die Möglichkeiten des IS, in großem Maßstab Waffen zu produzieren. Dabei könnten sich die Terroristen auf eine stabile Zuliefererkette stützen. Fast alle Materialien stammen demnach aus der Türkei. Die Funde bestätigten die Vermutung, daß der IS „ein groß angelegtes Beschaffungsnetz in der Türkei unterhält und über eine direkte Zuliefererkette über Syrien nach Mossul verfügt”, heißt es in dem CAR-Bericht.

Chemische Ausgangsprodukte seien zum Teil in großen Mengen bei denselben Herstellern oder Zwischenhändlern eingekauft worden. Der Organisationsgrad der Waffenproduktion lasse sich mit dem eines Staates vergleichen, stellen die Experten fest.

Die über ein relativ großes Gebiet im Osten Mossuls verstreuten Werkstätten und Gießereien produzierten nach einheitlichen Standards. Sogar ein Programm zur Qualitätssicherung lasse sich nachweisen. (mü)

Ein Kommentar

  1. Beatrix sagt:

    NGOs, zumal im profitablen Rüstungsbereich, sind fremden Auftrags und der Psychokriegführung verdächtig. Ihre Eigentümer und Geldgeber sollten ermittelt und genannt werden; ihre „Berichte“ sollten, bevor man sie wiedergibt, auf Richtigkeit überprüft werden, wenigstens durch andere Quellen und Zeugen, besser durch eigenes Nachforschen. Im Zweifelsfall ist, wie bei wissenschaftlichem Arbeiten die Regel, eingestandenes Nichtwissen besser als Verführung durch falsches Wissen.

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