Amnesty International: 300 Tote bei Angriffen der US-geführten Koalition

27. Oktober 2016
Amnesty International: 300 Tote bei Angriffen der US-geführten Koalition
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Foto: Symbolbild

Beirut. Während angebliche russische und syrische Kriegsverbrechen im Kampf um Aleppo weltweit die Medien beschäftigen, finden Vergehen der US-geführten Koalition nicht annähernd die gleiche Aufmerksamkeit. Jetzt sah sich die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) veranlaßt, in einem Bericht „unverhältnismäßige“ und „willkürliche“ Angriffe der US-Militärkoalition zu dokumentieren.

Nach Einschätzung von AI nimmt es das von den USA angeführte Militärbündnis in Syrien mit dem Schutz der Zivilbevölkerung nicht so genau. Der Schaden für Zivilisten werde bei den Einsätzen der Koalition deutlich unterschätzt, sagte Lynn Maalouf vom AI-Büro in Beirut.

Im einzelnen dokumentierte Amnesty elf Angriffe seit September 2014, bei denen insgesamt bis zu 300 Zivilisten getötet worden seien. In allen Fällen seien nur unzureichende Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung getroffen worden. Einige der Angriffe könnten als unverhältnismäßig oder als willkürlich bezeichnet werden.

Das US-Verteidigungsministerium erklärte demgegenüber, es werde große Sorgfalt darauf verwandt, den Schaden für die Zivilbevölkerung möglichst gering zu halten. Die amerikanische Seite kommt denn auch auf deutlich niedrigere zivile Verlustziffern als Amnesty International – ganz 14 Zivilisten seien bei Luftangriffen gegen Extremisten-Stellungen im Irak und Syrien zwischen dem 28. Juli 2015 und dem 29. April ums Leben gekommen. (mü)

Ein Kommentar

  1. Pudel Mütze sagt:

    Collateral damages, wie die 1 Million bewußt durch Verhungern ermordete
    kriegsgefangene Wehrmachtssoldaten in den Rheinweisen.
    Den Haag ermittelt ?
    Auch wegen des Massenmordes unter den Zivilbevölkerungen in Dresden, Hamburg, Hiroshima und Nagasaki ? Wegen 6 Millionen ermordeter Koreaner
    und Vietnamesen ? Wegen Massenmorden in Afghanistan und im Irak, Libyen ?
    Nein. Hier und da ein wenig Augenzwinkern und man geht zur Tagesordnung über. Damit die Pleite des IGH in den Haag nicht ganz so auffällig wird.
    Die afrikanischen Staaten haben es richtig erkannt und den Finger
    gezeigt. Schon der Sachsenkönig August der Starke gab den Seinen den
    guten Rat: Denn macht doch euern Dreck alleene.

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