Los Gatos. Der Streaming-Anbieter Netflix bleibt der political correctness treu – und vergrätzt damit viele Kunden. Jetzt hat die geplante Produktion „The Von Fersens“ eine neue Kontroverse über historische Authentizität ausgelöst. Grund dafür ist die Wahl des Schauspielers Alexander Abdallah für die Rolle des schwedischen Königs Gustav III. Abdallahs Eltern stammen aus dem Libanon – ihr Sohn Alexander sieht dementsprechend unnordisch aus.
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Die Serie, die im Schweden des 18. Jahrhunderts spielt, porträtiert das glamouröse Leben der Geschwister Sophie und Axel von Fersen. Nach der offiziellen Beschreibung des Streaming-Dienstes handelt es sich um „ein großes, modernes, temporeiches und romantisches Drama“, das zeigt, wie die adligen Geschwister um den Erhalt ihres gesellschaftlichen Ranges kämpfen. Nur: der libanesischstämmige Protagonist paßt so überhaupt nicht in dieses historische Ambiente.
In den sozialen Medien wird denn auch heftig diskutiert. Auf X schrieb ein Nutzer: „Noch mehr von diesem verzerrten historischen Müll, um die Welt zu gaslighten, DEI-Unterhaltung zu akzeptieren, die das Geschäft nur zerstört.“
Die Netflix-Produktion befeuert die Debatte um historische Darstellungen in Unterhaltungsproduktionen. Denn der „libanesische“ Schwedensproß ist kein Einzelfall. Daß die antike Ptolemäerkönigin Kleopatra von schwarzen Schauspielerinnen verkörpert wird, gehört in der Filmbranche inzwischen fast zum guten Ton. In der BBC/Netflix-Produktion „Troy: Fall of a City“ (2018) wurde auch der Held Achilles von dem schwarzen Schaupieler David Gyasi verkörpert. Auch König Artus, der mythische britisch-keltische König, mußte sich 2021 in der Neuverfilmung „The Green Knight“ die Simulation durch den britisch-indischen Schauspieler Dev Patel gefallen lassen, ebenso Anne Boleyn, eine der Frauen Heinrichs VIII., in der gleichnamigen Channel-5-Produktion von 2021. Sie wurde von der schwarzen Schauspielerin Jodie Turner-Smith verkörpert. Viele Zuschauer haben von solchem politisch-korrekten Mummenschanz inzwischen genug und reagieren entsprechend genervt. (mü)
Foto: Bild von Anne Austin auf Pixabay/Gemeinfrei
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