Brüssel. Was Unkenntnis und diplomatisches Ungeschick angeht, macht die derzeitige EU-Außenkommissarin Kaja Kallas der früheren deutschen Außenministerin Annalena Baerbock Konkurrenz. Jetzt löste Kallas, die ebenso wie Baerbock Absolventin des „Young Global Leaders“-Programms des umstrittenen Weltwirtschaftsforums ist, mit einer Äußerung zur Rolle Rußlands und Chinas im Zweiten Weltkrieg internationale Proteste aus. Auf einer Konferenz des EU-Sicherheitsinstituts sagte die estnische Politikerin: „China und Rußland haben den Zweiten Weltkrieg gewonnen und die Nazis besiegt? Das ist etwas Neues.“ Sie bezeichnete dies als gefährliches Narrativ, das bei Menschen verfange, „die nicht lesen und die sich nicht mehr so sehr an die Geschichte erinnern“.
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Daraufhin richtete der Europaabgeordnete Fabio De Masi (BSW) eine schriftliche Anfrage an Kallas. Er wollte wissen, ob sie tatsächlich den Beitrag der Sowjetunion und Chinas zum Sieg über die Achsenmächte leugne.
In ihrer inzwischen vorliegenden Antwort schreibt Kallas, die EU würdige „alle Opfer, die erbracht wurden, um den Zweiten Weltkrieg zu beenden“. Sie verweist auf die „schmerzhaften Spaltungen“ in Europa und stellt fest, daß „für viele Europäer das Ende des Krieges keine Freiheit, sondern weitere Unterdrückung brachte“ – was historisch zweifellos richtig ist.
Auffallend ist gleichwohl ihre unterschiedliche Würdigung der Alliierten. Während sie „den Mut der Menschen in China, die bei der Verteidigung ihrer Heimat und ihrem Beitrag zur Beendigung des Krieges enormes Leid erlitten haben“, lobt, fehlt jede Anerkennung für die Sowjetunion.
Stattdessen warnt Kallas vor russischer Geschichtsmanipulation: „Rußland manipuliert weiterhin bewußt historische Narrative im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg und seinen Folgen, um von der unangenehmen Wahrheit abzulenken“, unterstellt sie.
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Für Fabio De Masi zeigt die Antwort ein „erstaunliches Geschichtsbild“. Gegenüber der „Berliner Zeitung“ sagte er: „Kallas bringt es auch in ihrer Antwort nicht über die Lippen, den Tod von 27 Millionen Sowjetbürgern, darunter etliche Ukrainer, zu würdigen!“ Er nannte Kallas einen „diplomatischen Unfall“ und forderte sie auf, ihre Aussagen zu China zurückzunehmen.
„Die Kamikaze-Diplomatie von Kallas fällt in eine Zeit, in der die Europäer sich in einen Wirtschaftskrieg mit China treiben lassen“, warnt De Masi und verweist auf den gescheiterten Versuch der Niederlande, den Chiphersteller Nexperia zu enteignen. Kallas´ Diplomatie mit der Brechstange ist da wenig hilfreich. (mü)
Bild von Роман Романов auf Pixabay
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