Washington/Kabul. Vor wenigen Wochen machte US-Präsident Donald Trump Anstalten, einen fast schon vergessenen Konfliktherd wiederzubeleben – er erklärte, den früheren US-Stützpunkt Bagram in Afghanistan wieder für die USA zurückhaben zu wollen. Die USA hatten sich im August 2021 völlig überstürzt nach fast einem Vierteljahrhundert aus Afghanistan zurückgezogen.
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Inzwischen ist es um Trumps Vorstoß wieder still geworden. Womöglich deshalb, weil sich internationaler Widerstand dagegen formiert. Im Rahmen des siebten „Moskauer Formats“ zur Afghanistan-Frage unterstützten jetzt zehn Länder, darunter selbst amerikanische Verbündete wie Indien und Pakistan, die Position der Taliban-Regierung, die von einer Rückgabe des Stützpunkts Bagram an die Vereinigten Staaten natürlich nichts wissen will.
An dem von Rußland geleiteten Treffen nahm neben China, Iran und mehreren zentralasiatischen Staaten erstmals auch der Außenminister der Taliban-Regierung, Amir Khan Muttaqi, teil. In einer gemeinsamen Erklärung verurteilten die Teilnehmer ohne direkte Nennung der USA „die Versuche einiger Länder, ihre militärische Infrastruktur in Afghanistan und den Nachbarstaaten zu stationieren“, als inakzeptabel, da dies nicht den Interessen des regionalen Friedens und der Stabilität diene.
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Muttaqi bekräftigte auf der Abschlußpressekonferenz: „Afghanistan ist ein freies und unabhängiges Land und hat im Laufe seiner Geschichte niemals die militärische Präsenz von Ausländern akzeptiert. Unsere Entscheidung und Politik, Afghanistan frei und unabhängig zu halten, wird unverändert bleiben.“
Die diplomatische Offensive erfolgt als Reaktion auf Trumps Drohungen vom Vormonat, als er mit „schlimmen Dingen“ für Afghanistan gedroht hatte, falls die Rückgabe der in strategischer Nähe zu China gelegenen Basis Bagram verweigert würde. (mü)
Bild: U.S. Army/gemeinfrei
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