Trumps neuer Rußland-Kurs: Vom Putin-Versteher zum Befreier der Ukraine?

29. September 2025
Trumps neuer Rußland-Kurs: Vom Putin-Versteher zum Befreier der Ukraine?
International
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Foto: Symbolbild

Washington/Kiew. US-Präsident Donald Trump ist immer wieder für überraschende Volten gut. Jetzt scheint es mit dem guten Einvernehmen mit Kremlchef Putin vorbei zu sein. In einer New Yorker Rede umriß Trump dieser Tage einen grundlegenden Wandel in seiner Rußland- und Ukraine-Politik. Statt der bisherigen Zurückhaltung gegenüber Moskau bezeichnete er Rußland nun als „Papiertiger“ und warf Putin eine „ziellose“ Kriegführung vor. Darüber hinaus äußerte er die Auffassung, die Ukraine könne ihr Territorium zurückerobern – eine deutliche Abkehr von seiner bisherigen Position.

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Zu Beginn seiner Amtszeit verfolgte Trump eine andere Strategie. Sein erklärtes Ziel war es, den Konflikt „binnen 24 Stunden“ zu beenden. Dazu übte er massiven Druck auf den ukrainischen Präsidenten Selenskyj aus, Gebietsabtretungen zu akzeptieren. Amerikanische Sicherheitsgarantien sowie NATO- oder EU-Beitrittsperspektiven blieben bewußt vage.

Der Tiefpunkt in den amerikanisch-ukrainischen Beziehungen war das Treffen im Oval Office Ende Februar, das vor laufenden Kameras eskalierte und vorzeitig abgebrochen werden mußte. Selenskyj reiste damals enttäuscht ab.

Umso überraschter zeigte er sich nun über Trumps scharfe Töne. Auf X äußerte er sich zufrieden: „Mister President versteht die Situation genau und ist über alle Aspekte dieses Krieges gut informiert.“ Man schätze seine „Entschlossenheit sehr, zur Beendigung dieses Krieges beizutragen“.

Schon im Juli hatte Trump Kritik an Putin geäußert und neue Waffenlieferungen angekündigt. Damals monierte er: „Meine Gespräche mit ihm sind sehr angenehm, und dann gehen nachts die Raketen los.“ Doch im Vergleich zu seiner Rhetorik gegenüber dem Iran, dem er mit „rabiaten militärischen Maßnahmen“ drohte, wirkte die Kritik an Putin bisher verhalten.

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Die jetzige Rede markiert demgegenüber eine Zäsur. Trump erklärte, wenn die russische Bevölkerung „herausfinden würde, was in diesem Krieg wirklich vor sich geht (…) dann könnte die Ukraine ihr Land in seiner ursprünglichen Form zurückerobern und, wer weiß, vielleicht sogar noch weiter gehen!“ Die früher von Trump geforderten Gebietsabtretungen Kiews sind damit vom Tisch.

Trotz der scharfen Rhetorik bleiben konkrete Maßnahmen bisher aus. Abgesehen von Waffenlieferungen und Sanktionen gegen russische Handelspartner setzte Trump bisher kaum „schwere Geschütze“ ein. Die Aussicht auf Frieden rückt indessen in weite Ferne. Putin beharrt weiterhin auf Maximalforderungen wie der vollständigen Übernahme der Ostukraine. Mit Trumps neuer Haltung sind Verhandlungen vorerst unwahrscheinlicher geworden. Diese klare Positionierung dürfte die unmittelbarste Folge seiner jüngsten Kehrtwende sein. (mü)

Bild: Pixabay/gemeinfrei

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3 Kommentare

  1. Paul Buchfeld sagt:

    Trump ist in erster linie Geschäftsmann. Er hat gemerkt daß er es nicht schaft in dem Krieg für einen Frieden zu vermitteln. Die EU finanziert weiterhin die Ukraine mit US-Waffen, was der USA letztendlich wirtschaftlich zu Gute kommt. Und das ohne Belastung des US-Staatshaushalt. Der Krieg ist ein Stellungskrieg wie im ersten Weltkrieg als es noch keine Panzer gab. Und heutzutage können Panzer gar nicht mehr an der Front eingesetzt werden, weil diese durch günstige Drohnen zerstört werden. Die Drohnen sind bedeutend besser als noch vor 1 Jahr, und die bestimmen den Krieg. Selbst ein russischer Politiker hat schon eingeräumt daß es sich um ein Patt handelt.

  2. Bernd Sydow sagt:

    US-Präsident Trump sollte dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj wirklich empfehlen, die Waffen niederzulegen – und zwar ohne Vorbedingungen! Dann wäre es mit dem nächtlichen russischen Raketen- und Drohnenbeschuß vorbei, und die ukrainische Bevölkerung könnte endlich wieder die Luftschutzräume verlassen. Aber Trump tut das nicht – warum? Weitere Waffenlieferungen an die Ukraine würden den Krieg nur bis zum Gehtnichtmehr verlängern, denn die russischen Ressourcen sind quasi unerschöpflich. Für mich ist Selenskyj ein Hampelmann – in seinem früheren Leben war er Komiker -, dem das Schicksal seines Volkes völlig egal zu sein scheint!

    Und was mit den von Rußland besetzten bzw. beanspruchten ukrainischen Gebieten geschehen soll, in denen die Mehrheitsbevölkerung russischstämmig ist, kann dann am Verhandlungstisch zwischen Putin, Trump und Selenskyj geklärt werden. Alles andere wäre nach meiner festen Überzeugung nichts weiter als totaler Schwachsinn! (Erinnert sei an den Freiheitskampf der Separatisten um die Loslösung der Ostukraine von der Herrschaft Kiews!).

  3. Walter Gerhartz sagt:

    WER FÜR FRIEDEN & LEBEN IST DARF NIE CDU_SPD_GRÜNE WÄHLEN !!

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