Wahl in Norwegen: Linksruck trotz rechter Zugewinne

14. September 2025
Wahl in Norwegen: Linksruck trotz rechter Zugewinne
International
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Foto: Symbolbild

Nach Schweden, Dänemark und Finnland hat der Rechtsruck jetzt auch das letzte skandinavische Land erfaßt: bei der norwegischen Parlamentswahl hat die nationalliberale Fortschrittspartei unter Sylvi Listhaug ein historisches Ergebnis erzielt. Mit 23,9 Prozent der Stimmen verdoppelte sie ihren Anteil gegenüber 2021 und ist nun klar die zweitstärkste politische Kraft des Landes. An der neuen Regierung wird sie aber aller Voraussicht nach nicht beteiligt sein, im Gegenteil rutscht das Land jetzt nach links: die Arbeiterpartei von Premierminister Jonas Gahr Støre konnte sich mit 28,2 Prozent als stärkste Kraft behaupten und bildet nun ein Linksbündnis mit Sozialisten, Grünen und der radikalen Roten Partei.

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Listhaug zeigte sich enttäuscht, aber entschlossen: „Leider kam es nicht zu einem Regierungswechsel, und wir erleben nun eine historische Linkswende in der norwegischen Politik.“ Ihre Partei werde in der Opposition „konstruktiv“ arbeiten, jedoch die politische Entwicklung kritisch begleiten.

Das Wahlergebnis offenbart dramatische Verschiebungen im norwegischen Parteienspektrum. Während die Fortschrittspartei zulegte, erlitt die Zentrumspartei einen dramatischen Stimmeneinbruch von 13,5 auf 5,6 Prozent. Auch die konservative Høyre-Partei von Ex-Ministerpräsidentin Erna Solberg verzeichnete eines der schlechtesten Resultate ihrer Geschichte.

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Zentrales Wahlkampfthema war auch in Norwegen die Zuwanderung. Listhaugs Forderungen nach einer restriktiveren Einwanderungspolitik nach dänischem Vorbild fanden zwar großen Anklang, führten im Endeffekt aber paradoxerweise auch zu Zugewinnen der Grünen. Laut Analyse des Staatsfunks NRK wählte ein Drittel der Grünen-Anhänger die Partei bewußt als Gegengewicht zur Fortschrittspartei.

Politisch stabiler wird Norwegen durch den Wahlausgang nicht. Das Land bleibt als wichtiger Gas- und Öllieferant für Europa unverzichtbar, doch die neuen linken Koalitionspartner lehnen eine Ausdehnung der Ölförderung und weitere Bohrungen ab. Absehbar ist, daß die wirtschaftlichen Interessen Norwegens und der EU zunehmend mit den Ideologien der norwegischen Linken in Konflikt geraten werden. (mü)

Bild von Corentin Julliard auf Pixabay

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