Betreutes Lesen: Hamburger Büchereien warnen vor „Pippi Langstrumpf“

29. August 2025
Betreutes Lesen: Hamburger Büchereien warnen vor „Pippi Langstrumpf“
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Hamburg. Der Publizist Gerhard Wisnewski konnte sich noch wehren – er konnte im Juli vor Gericht erstreiten, daß seine Bücher in der Stadtbücherei Münster nicht mit politisch korrekten „Warnhinweisen“ versehen werden dürfen. Pippi Langstrumpf hingegen beziehungsweise ihre Schöpferin, die Schriftstellerin Astrid Lindgren, kann sich nicht mehr wehren. Deshalb hindert niemand die Hamburger Bücherhallen daran, an den „Pippi Langstrumpf“-Büchern jetzt Sticker mit Warnhinweisen über „rassistische Begriffe“ anzubringen.

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Konkret ist auf den Stickern zu lesen: „Dieses Medium enthält rassistische Begriffe bzw. Stereotype. Es wird ersetzt, sobald eine überarbeitete Ausgabe erhältlich ist.“ Tatgsächlich bestätigten die Hamburger Bücherhallen auf Medienanfrage, daß „ältere Ausgaben von Pippi Langstrumpf-Titeln im Buchinneren mit dem Aufkleber versehen“ wurden.

Auf Facebook teilen sich die Bücherhallen – die in Hamburg die öffentlichen Bibliotheken sind – ausführlicher mit. Im Oktober 2024 war in einem Beitrag zu lesen, daß Pippi Langstrumpf-Bücher anläßlich der Ausstellung „Pippis Papa und eine wirklich wahre Geschichte aus dem Pazifik“ mit den Warnhinweisen versehen wurden. In dem Facebook-Beitrag wird auch ein Foto des Titels „Pippi im Taka Tuka Land“ gezeigt.

Auf dem Foto ist über dem Buch an einer Wand ein Schild angebracht. Dort wird darauf hingewiesen, daß „rassistische Begriffe“ bereits in der Buchausgabe von 2009 entfernt wurden. Und: „In den Hamburger Bücherhallen ist das Buch mit einer Triggerwarnung versehen, weil koloniale Weltbilder fortbestehen“.

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Doch nicht nur die Pippi-Langstrumpf-Bücher wurden mit den Stickern beklebt. Auf Medienanfrage teilten die Bücherhallen mit: „Es wurden weitere Titel des Kinderbestandes auf Hinweise von Mitarbeitenden oder Gästen mit dem genannten Aufkleber versehen. Eine Liste der gekennzeichneten Exemplare existiert nicht.“

Die Hamburger Bücherhallen sind nach eigener Angabe „das größte kommunale Bibliothekssystem in Deutschland“. Im Leitbild, das auf ihrer Webseite veröffentlicht ist, heißt es: „Demokratie ist Grundlage unseres Handelns. Wir stehen für Teilhabe und Chancengleichheit. Alle Menschen können von unseren Angeboten profitieren.“ Nur „Pippi Langstrumpf“ dürfen sie nicht ohne „Warnhinweise“ lesen.

Dafür setzen die Bücherhallen andere Prioritäten. So organisierten sie mehrere Lesungen für Kleinkinder mit der syrischen Drag-Queen „Lady Sahsha“, zuletzt am 26. Juli, davor am 23. Mai und am 30. Mai. „Lady Sasha“ kam 2015 aus Syrien nach Deutschland. 2022 wurde die Drag-Queen mit dem Hamburger Kulturpreis ausgezeichnet. Da weiß man, woher der Wind weht – und warum „Pippi Langstrumpf“ plötzlich verpönt ist. (rk)

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Ein Kommentar

  1. Deutsche Eiche sagt:

    Der Buchhandel hat ja mal mit dem Slogan „Vorsicht Buch“ geworben. Sollte damals wohl satirisch gemeint sein. Heute ist es bitterer Ernst.

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