Moskau/Kiew. Im Drohnenkrieg in der Ukraine ist gerade ein Paradigmenwechsel zu beobachten, der die Ukrainer erheblich unter Druck setzt. In der Nacht zum 31. Juli 2025 setzte die russische Seite erstmals acht düsengetriebene Geran-3-Kampfdrohnen ein. Der neue Typ, eine Weiterentwicklung der iranischen Shahed-238, die erstmals im November 2023 vorgestellt wurde, markiert eine technologische Sprunginnovation. Mit einem Gewicht von 380 Kilogramm und einer Höchstgeschwindigkeit von 600 km/h übertrifft sie ihre propellergetriebene Vorgängerin, die Geran-2, bei weitem. Zudem kann sie bis zu 9,1 Kilometer hoch fliegen und bleibt etwa zwei Stunden in der Luft.
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Doch nicht nur ihre Geschwindigkeit macht sie zur Bedrohung. „Grundsätzlich wird sie auf dem Radar als Marschflugkörper angezeigt“, erklärt Yuri Ignat, Sprecher der ukrainischen Luftstreitkräfte, gegenüber dem Portal „The War Zone“. Das stellt die ukrainische Luftabwehr vor große Probleme. Mobile Einheiten mit Maschinengewehren, die bisher erfolgreich die langsamen Shahed-Drohnen bekämpften, sind gegen fliegende Ziele mit 600 km/h chancenlos. Selbst Abfangdrohnen, von denen Präsident Wolodymyr Selenskyj täglich 1.000 Stück forderte, stoßen hier an ihre Grenzen.
Die wahre Gefahr liegt jedoch in der Kostenasymmetrie. Während eine Geran-3 vergleichsweise günstig produziert werden kann, kostet eine Abfangrakete wie die AIM-120 AMRAAM bis zu einer Million Dollar – eine „Patriot“ PAC-3 sogar vier Millionen. Rußland setzt damit auf eine Strategie der wirtschaftlichen Erschöpfung: jede abgefeuerte Abwehrrakete bedeutet für die Ukrainer einen finanziellen Aderlaß.
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Unlängst dokumentierte der X-Kanal „Shahed Tracker“ eine bezeichnende Statistik für den Monat Juli: 6.297 Drohnenangriffe – und kein einziger Tag ohne russische Attacken. Zwar konnten nach ukrainischen Angaben etwa 88 Prozent der Drohnen abgefangen werden, doch die Erfolgsquote der russischen Aggressoren steigt. Während im ersten Quartal 2025 nur fünf Prozent der Drohnen ihr Ziel erreicht haben sollen, waren es im zweiten Quartal bereits 15 Prozent. Die Einführung der Geran-3 dürfte diese Tendenz weiter zugunsten der russischen Seite verschieben.
Hinter dieser Entwicklung steht ein systemischer Ansatz der russischen Militärstrategie. Anders als die NATO, die auf hochspezialisierte Einzelsysteme setzt, verfolgt Moskau eine modulare Plattformstrategie. Die Geran-Drohne ist kein spezifisches Waffensystem, sondern eine anpassungsfähige Basis, die je nach Bedarf mit verschiedenen Antrieben, Sensoren und Sprengköpfen ausgerüstet werden kann. Diese Flexibilität ermöglicht eine schnelle Produktionsumstellung – ein entscheidender Vorteil im Krieg der Ressourcen.
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Langfristig könnte Rußland damit nicht nur die Ukraine unter Druck setzen, sondern sich auch als globaler Akteur auf Drohnenmarkt positionieren. „Die Russen sind überzeugt, daß Drohnen bald das Schlachtfeld dominieren werden“, erläutert die brasilianische Analystin Patricia Marins. Während der Westen noch in Panzer und Schiffe investiert, läßt der Ukraine-Krieg eine Revolution der Kriegführung erkennen – eine, die Moskau bereits erfolgreich und aggressiv für sich nutzt. (mü)
Bildquelle: Iran MOD
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Kostentreiber für Kiew? Das ich nicht lache. Das bezahlen wir doch zum größten Teil!