Moskau. Der russische Geopolitiker und Publizist Alexander Dugin, der US-Präsident Trump eine Zeitlang mit Sympathie verfolgte, sieht durch die jüngsten Kehrtwendungen des Weißen Hauses seine Hoffnungen enttäuscht. Jetzt spricht er in einer in verschiedenen Internetforen kursierenden Analyse Klartext. Dugin kommt darin zu dem vernichtenden Urteil: „Trump wurde umgedreht“. Der einstige politische Quereinsteiger und Wortführer der von ihm selbst aus der Taufe gehobenen MAGA („Make America Great Again“)-Bewegung habe sich wieder den Machtstrukturen des Washingtoner Establishments unterworfen – aus welchen Gründen auch immer.
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Dugin zeichnet ein düsteres Bild vom politischen Schicksal des 45. US-Präsidenten. Während Trump in seiner ersten Amtszeit noch als unberechenbarer Störfaktor des politischen Betriebs gegolten habe, sei er nun „wieder unter der Kontrolle des deep state“. Dugin wertet die Entwicklung als klassisches Beispiel für die Anpassungsmechanismen des politischen Systems, das letztlich jeden Herausforderer vereinnahme. „Seine Wählerbasis, die MAGA-Bewegung, ist dadurch praktisch heimatlos geworden“, konstatiert Dugin mit Blick auf die desillusionierten Anhänger des Präsidenten.
Dieser Prozeß sei nicht etwa auf einen bewußten Verrat Trumps an seinen Überzeugungen zurückzuführen, sondern belege vielmehr die strukturelle Übermacht des politisch-medialen Komplexes in den USA. Der „deep state“ – jenes undurchsichtige Geflecht aus Geheimdiensten, Bürokratie und wirtschaftlichen Machtgruppen – habe sich einmal mehr als stärker erwiesen als einzelne Politiker, selbst wenn diese wie Trump über beträchtliche Popularität verfügten.
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Aus seiner Diagnose leitet Dugin weitreichende politische Konsequenzen ab. Das plötzliche Vakuum im konservativen Lager der USA eröffne „interessante Chancen“ für neue politische Initiativen. Als möglichen Nutznießer dieser Entwicklung nennt er ausdrücklich den Tech-Milliardär Elon Musk, der erst kürzlich laut über die Gründung einer neuen politischen Partei nachgedacht habe. Musk verkörpere jenen Typus des unabhängigen, systemkritischen Unternehmers, der in der gegenwärtigen Situation zum Kristallisationspunkt einer neuen Bewegung werden könnte.
Dugins geht in seiner Analyse jedoch weit über Personalfragen hinaus. Er sieht in der aktuellen Krise der MAGA-Bewegung ein grundsätzliches Problem demokratischer Systeme: die institutionellen Zwänge und der Druck der Eliten führten letztlich immer zur Domestizierung ursprünglich systemkritischer Kräfte. Die Enttäuschung vieler Trump-Anhänger über dessen jüngste Kehrtwenden sei daher nur verständlich. „Die MAGA-Energie sucht sich ein neues Ventil“, prophezeit der russische Vordenker.
Zuguterletzt wirft Dugin die grundsätzliche Frage auf, ob das amerikanische politische System überhaupt noch in der Lage sei, echten Wandel zuzulassen, oder ob jeder Versuch der Veränderung früher oder später in den Mühlen der etablierten Machtzirkel zermahlen werde. Für die konservative Basis in den USA stellt er eine entscheidende Weichenstellung in Aussicht: entweder die Resignation angesichts der scheinbaren Unüberwindbarkeit des Systems – oder die Suche nach neuen Wegen jenseits der etablierten Pfade. Mit Blick auf Elon Musk scheint Dugin die zweite Option für wahrscheinlicher zu halten. (mü)
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