Ein NATO-Hardliner kommt zur Besinnung: Tschechischer Präsident für neue Rußland-Politik

20. Juli 2025
Ein NATO-Hardliner kommt zur Besinnung: Tschechischer Präsident für neue Rußland-Politik
International
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Foto: Symbolbild

Prag. In einem BBC-Interview hat der tschechische Präsident Petr Pavel die Europäische Union zu einem strategischen Kurswechsel in ihrer Rußland-Politik aufgefordert. Sobald der Ukraine-Krieg beendet sei, müsse die EU Sicherheitsdialoge mit Moskau anstreben und die wirtschaftlichen Beziehungen schrittweise wiederaufnehmen, so der frühere NATO-General.

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Pavel, der als Ex-Vorsitzender des NATO-Militärausschusses bisher eine kompromißlose Haltung gegenüber Rußland vertrat, äußerte sich nun erstaunlich flexibel: „Was haben wir für Alternativen – wir und die Ukraine? Rußland endlos zu bekämpfen? Das würde wohl große menschliche Verluste und schwere wirtschaftliche Schäden für uns alle bedeuten.“ Zwar bleibe ein Ausgleich mit Moskau derzeit unwahrscheinlich, doch müsse man realistische Perspektiven entwickeln.

Der Staatschef gestand ein, daß eine rasche Rückeroberung aller besetzten ukrainischen Gebiete selbst mit westlicher Hilfe kaum möglich erscheine – jedenfalls nicht ohne untragbare Opfer. Ein Friedensschluß könnte nicht nur den Wiederaufbau der Ukraine ermöglichen, sondern bei entsprechendem russischen Verhalten auch Moskaus Rückkehr an den Verhandlungstisch europäischer Sicherheitspolitik.

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Bemerkenswert ist Pavels Hinweis auf die Stimmung in der Bevölkerung: „Ein bedeutender Teil unserer Bevölkerung wünscht sich gute Beziehungen zu Rußland – nicht aus Unterwürfigkeit, sondern weil Verhandlungen immer besser sind als Konflikte.“ (mü)

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3 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    Was der tschechische Präsident Petr Pavel jetzt in einem BBC-Interview gesagt hat, ist gewissermaßen eine Sensation! Denn bisher war Pavel fest im NATO-Lager verwurzelt und damit ein entschiedener Gegner Rußlands. Seine überaus kritischen Äußerungen zur Rußland-Politik der Europäischen Union zeichnen sich durch einen glasklaren Verstand aus, den man bei seinen europäischen Amtskollegen (von Ungarn und der Slowakei abgesehen) bislang vermißt. So wird den EU-Bürgern von ihren Regierungen allen Ernstes eingeredet, Putin plane nach dem Ende des Ukraine-Krieges einen Angriff auf NATO-Europa, wofür es nicht den geringsten Anhaltspunkt gibt!

    Aber anstatt daß die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten auf diplomatischem Wege auf ein Ende des Ukraine-Krieges hinarbeiten, werden Kiew demnächst weitreichende US-Raketensysteme geliefert (aber nicht von US-Präsident Trump, sondern von Kanzler Merz, der selbige in den USA käuflich erwirbt), mit denen die Ukraine Ziele im russischen Hinterland angreifen kann, was die russische Seite mit Sicherheit nicht unbeantwortet lassen wird (neue Eskalation). Es erübrigt sich festzustellen, daß Deutschland – sprich: Kanzler Merz – bei Putin und Lawrow längst unten durch ist. Meinen Glückwunsch, Herr Bundeskanzler!

    Bemerkenswert ist Pavels Hinweis auf die Stimmung in der Bevölkerung: „Ein bedeutender Teil unserer Bevölkerung wünscht sich gute Beziehungen zu Rußland …, nämlich weil Verhandlungen immer besser sind als Konflikte“.(Artikel, letzter Absatz).
    Solch einen Satz aus dem Munde von Kanzler Merz zu hören, halte ich für ebenso unmöglich, wie ein Kamel durch ein Nadelöhr gehen kann!

  2. Vasary sagt:

    Dieser Präsident ist und bleibt „erstaunlich flexibel“. Einst vorzeige Kommunist, sogar kommunistischer Spion, nach dem Mauerfall sofort zum „Feind“, der NATO, aus dem Freund der SSSR Feind Russlands…. Jetzt wieder Freund? Herr Genosse P. hat ein Gespür für den Zeitgeist, d. h. er sieht die Möglichkeit eines ukrainischen Sieges wohl nicht mehr als realistisch und ändert wieder einmal seine Haltung. Immer schön oben bleiben, darum geht es, nicht wahr?

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