Frankreich fordert 80-Prozent-Dominanz bei Kampfjet-Projekt: Scheitert FCAS?

14. Juli 2025
Frankreich fordert 80-Prozent-Dominanz bei Kampfjet-Projekt: Scheitert FCAS?
International
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Foto: Symbolbild

Paris/Berlin. Das deutsch-französische Prestigeprojekt FCAS (Future Combat Air System) steht vor dem Scheitern. Paris fordert neuerdings überraschend die alleinige Kontrolle über 80 Prozent des Entwicklungsprogramms, an dessen Ende eigentlich ein europäischer Kampfjet-Ersatz für den „Eurofighter“ stehen soll. Wie das Fachmagazin „Hartpunkt“ berichtet, lehnt Berlin diese Forderung kategorisch ab – deutsche Verteidigungspolitiker warnen, das Projekt wäre damit am Ende.

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Eigentlich sollte die Entwicklung des Kampfjets der sechsten Generation gleichberechtigt zwischen der französischen Dassault Aviation und dem deutschen Airbus-Konzern aufgeteilt werden, mit Beteiligung des spanischen Rüstungsunternehmens Indra Sistemas. Doch Dassault-CEO Eric Trappier beklagt gegenüber Bloomberg eine Benachteiligung der französischen Industrie und fordert nun die Vorherrschaft bei fast allen Komponenten – vom eigentlichen Kampfflugzeug bis zu den ambitionierten „Remote Carrier“-Drohnen, über die der künftige Jet verfügen soll.

Airbus zeigt sich alarmiert: „Die kommenden Monate bis Jahresende werden entscheidend sein“, warnt ein Konzernsprecher und betont die Dringlichkeit angesichts „steigender globaler Sicherheitsherausforderungen“. Doch hinter den Kulissen eskaliert der Streit. Auf der Paris Air Show 2025 präsentierte Dassault lediglich dasselbe Pappmaché-Modell wie schon 2019 – ein deutliches Zeichen dafür, daß sich in den letzten Jahren nicht viel getan hat.

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Deutsche Politiker reagieren verstimmt. „Nachdem es klare Absprachen gibt, ist das ein völlig unbrauchbarer und destruktiver Vorschlag“, urteilt CDU-Verteidigungsexperte Volker Mayer-Lay. Sein Kollege Thomas Erndl (CSU) verweist auf Alternativen: das britisch-italienisch-japanische „Tempest“-Projekt mit Beteiligung der deutschen MTU an den Triebwerken könnte eine realistische Option sein – zumal der Prototyp bereits 2027 fliegen soll.

Auch Bundeskanzler Merz (CDU) wies die französischen Wünsche nach einem deutlich höheren Anteil an FCAS klar zurück. „Ich möchte, daß wir bei den Verabredungen bleiben, die wir im Hinblick auf FCAS mit Frankreich und Spanien getroffen haben“, sagte er am Mittwoch.

Mit der ultimativen Forderung nach 80 Prozent Kontrolle riskiert Frankreich nicht nur das Scheitern des FCAS, sondern auch eine tiefe Krise in der europäischen Rüstungskooperation. Sollten die Franzosen auf ihrer Position beharren, droht Deutschland der Rückzug – und der Traum vom gemeinsamen europäischen Kampfjet der nächsten Generation wäre endgültig geplatzt. (mü)

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