Potsdam. Brandenburg gehört zu den eher ärmeren Bundesländern. Das Land bietet guten Anschauungsunterricht dafür, wie es aussieht, wenn essentielle Infrastrukturleistungen nicht mehr vom Staat erbracht werden können: Notfallpatienten müssen künftig in mehreren Landkreisen einen Teil der Rettungskosten selbst bezahlen. Vor allem betroffen sind die Landkreise Märkisch-Oderland und Teltow-Fläming.
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Dort sollen Patienten, die per Notfalleinsatz versorgt werden müssen, ab sofort für jeden Einsatz zwischen 200 und 250 Euro selbst bezahlen – und das schon rückwirkend zum Jahresbeginn. „Es werden viele Bürger betroffen sein“, schätzt Landrat Gernot Schmidt (SPD). Denn seit Januar habe es in der Region schon mehr als 5.500 Rettungseinsätze gegeben.
Der Grund für die dramatische Entwicklung: die Krankenkassen übernehmen nur noch einen Festbetrag, der häufig nicht die vollen Einsatzkosten deckt. In vielen brandenburgischen Landkreisen sind die Gebühren in den letzten Jahren steil nach oben gegangen – die Krankenkassen wollen diese Kosten nicht mehr mittragen. Seit Januar 2025 zahlen sie nur noch einen Festbetrag.
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Besonders kostspielig ist die Situation in Teltow-Fläming. Dort kostet jede Rettungsfahrt statistisch 1.384 Euro, doch die Krankenkassen erstatten nur 794,91 Euro. Betroffene Patienten müßten also 589,09 Euro selbst bezahlen – für sozial Schwächere ist das verheerend.
Denny Bouchon, Leiter des Rettungsdienstes in Teltow-Fläming, warnt denn auch vor den Auswirkungen der neuen Regelung: „Wenn die Leute aus Angst vor der Rechnung im Zweifel keinen Notarzt rufen, wird es schlimmstenfalls Tote geben.“
Auch die brandenburgische Sozialministerin Britta Müller (bis 2024 SPD, inzwischen parteilos) warnt davor, den Streit auf dem Rücken der Patienten auszutragen. „Das ist unsozial“, sagt sie. „Jeder Mensch muß im Notfall den Rettungsdienst rufen können, ohne Angst vor den Kosten zu haben“. Doch ihr Ministerkollege Robert Crumbach vom Finanzressort stellt klar, daß es kein zusätzliches Geld für die Übernahme der Kosten geben wird. Jetzt ist guter Rat teuer, und die Betroffenen bleiben einstweilen auf ihren Kosten sitzen: Zustände wie in den USA, die bis heute keine gesetzliche Krankenversicherung kennen. (rk)
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