Moskau. Rußland sieht sich als Verteidiger echter europäischer Werte wie Tradition, Patriotismus und Familie. Viele Entwicklungen im Westen sind dem Kreml deshalb ein Dorn im Auge. Jetzt hat Kremlchef Putin angekündigt, als Alternative zum jährlichen Eurovision Song Contest (ESC) eine eigene Parallelveranstaltung ins Leben zu rufen – und zwar ohne „Perversionen und Verhöhnungen der menschlichen Natur“, wie Außenminister Lawrow ankündigt.
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Die russische Ausgabe des ESC soll unter dem Namen „Intervision“ laufen und stößt angeblich auf reges Interesse. Mehr als 20 Länder haben ihre Teilnahme bereits bestätigt, teilte der Kulturberater der russischen Regierung, Michail Schwydkoi, russischen Agenturen zufolge mit.
Unter den Teilnehmerländern seien neben einer Reihe früherer Sowjetrepubliken auch BRICS-Länder wie China, Brasilien und Saudi-Arabien. Der russische Außenminister Lawrow erklärte bei einem Treffen mit Botschaftern, die Veranstaltung biete allen Ländern die Chance, „ohne jede Zensur“ ihre besten musikalischen Traditionen vorzustellen. Und: „Ich garantiere, daß es dort keine Perversionen und Verhöhnungen der menschlichen Natur geben wird, wie wir es bei den Olympischen Spielen in Paris beobachtet haben.“
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Bei der Olympia-Eröffnungsfeier 2024 in Paris waren unter anderem Dragqueens in einer an das letzte Abendmahl erinnernden Anordnung zu sehen, was nicht nur in Moskau als Verhöhnung des Christentums empfunden worden war. Selbst islamische Stimmen wie der türkische Präsident Erdogan hatten beim Papst interveniert. Und der ESC ist ohnehin für seinen penetranten LGBT-Kult bekannt. Mit „Intervision“ geht der Werte-Wettstreit zwischen Ost und West in die nächste Runde. (mü)
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