US-Diplomat Charles W. Freeman: „Deutschlands Deindustrialisierung ist Folge der Nord Stream-Sprengung”

29. Dezember 2024
US-Diplomat Charles W. Freeman: „Deutschlands Deindustrialisierung ist Folge der Nord Stream-Sprengung”
International
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Foto: Symbolbild

Washington/Berlin. Der langjährige US-Diplomat Charles W. Freeman ist ein außenpolitisches Schwergewicht. In einem Interview der „Berliner Zeitung“ hat er dieser Tage Klartext gesprochen und nicht nur vor einer weiteren Eskalation im Ukrainekrieg gewarnt, die mit der Lieferung westlicher Marschflugkörper und Raketen an die Ukraine einhergehen könnte. Vielmehr müßten sich Moskau und Kiew auf einen künftigen Grenzverlauf und verbindliche Minderheitenrechte in ihren Territorien einigen.

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Dann kommt Freeman auf die Sprengung der Nord Stream-Pipelines zu sprechen und hat für deutsche Leser eine pikante Information parat: „Ich gehe davon aus, daß die USA Nord Stream gesprengt haben. Bis auf die Geschichten, die von verschiedenen Geheimdiensten in die Welt gesetzt werden, sehe ich keine plausible andere Erklärung.“ Und dann wird der US-Diplomat deutllich:

„Die Deindustrialisierung Deutschlands ist das Resultat, und die USA haben bestens davon profitiert. Wir verkaufen Deutschland Gas, das vier- bis fünfmal teurer ist als russisches. Wir erhöhen die Abhängigkeit Europas von unserer Energieversorgung. Die großen Ölfirmen freut es. Ich persönlich halte es für eine desaströse Entwicklung.“

Freeman erinnert in diesem Zusammenhang an den deutschen Reichsgründer Otto von Bismarck, der größten Wert auf ein gutes Verhältnis zu Rußland legte: „Der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck hatte bei seinem Besuch erklärt, daß Gott die USA gesegnet habe: mit höflichen Kanadiern im Norden, betrunkenen, fröhlichen Mexikanern im Süden und Fischen im Osten und Westen. Europa muß sich seiner geografischen Lage gewahr werden.“ Ein guter Ratschlag. Ob ihn die Europäer beherzigen, ist fraglich. (mü)

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