Drei Jahre Taliban-Herrschaft: Kein Job für Bartlose – und 21.328 zerstörte Musikinstrumente

24. August 2024
Drei Jahre Taliban-Herrschaft: Kein Job für Bartlose – und 21.328 zerstörte Musikinstrumente
International
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Foto: Symbolbild

Kabul. Ziemlich genau drei Jahre ist die erneute Machtübernahme der Taliban in Afghanistan inzwischen her. Während die Zwischenbilanz, die insbesondere westliche Länder ziehen, in der Regel ziemlich negativ ist, sehen das die Taliban selbst naturgemäß anders. Das afghanische Sittenministerium veröffentlichte jetzt einen Report und legte darin aufschlußreiche Zahlen vor.

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So entließ das Ministerium insgesamt 281 Sicherheitskräfte, die sich keinen Bart wachsen lassen wollten. Zudem seien im vergangenen Jahr über 13.000 Menschen wegen „unsittlicher Handlungen“ festgenommen worden. Aber: etwa die Hälfte der Festgenommenen sei nach 24 Stunden wieder freigelassen worden sei. Einzelheiten zu den vorgeworfenen Vergehen oder zum Geschlecht der Inhaftierten wurden nicht genannt.

Noch eine interessante Zahl, in diesem Fall von Mohibullah Mochlis, dem Direktor für Planung und Gesetzgebung des Sittenministeriums. Dieser erklärte im Rahmen einer Pressekonferenz, daß im vergangenen Jahr 21.328 Musikinstrumente zerstört und Tausende von Computerbetreibern daran gehindert worden seien, „unsittliche und unethische“ Filme auf Märkten zu verkaufen. Musik gilt insbesondere den strengeren Glaubensrichtungen im Islam als „haram“, also verboten.

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Das Sittenministerium geht seiner Arbeit in den Räumlichkeiten des aufgelösten Frauenministeriums in Kabul nach. Für dieses besteht nach der Rückeroberung der Macht kein Bedarf mehr. Menschenrechtsorganisationen sowie die Vereinten Nationen werfen dem Ministerium Einschränkungen für Frauen und die Unterdrückung der Meinungsfreiheit vor. Die Taliban selbst bezeichnen diese Vorwürfe als „grundlos“ und verweisen darauf, daß die Regeln ihrer Auslegung des islamischen Rechts und afghanischer Bräuche entsprächen. (mü)

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2 Kommentare

  1. Bernd Sydow. sagt:

    Also ziemlich genau drei Jahre ist die erneute Machtübernahme der Taliban in Afghanistan inzwischen her. (Artikel, erster Satz). Wie aber sieht das Leben der Normalbevölkerung aus? Nun, das Gros der Normalbevölkerung leidet Hunger, an manchen Tagen haben die Menschen kein Geld, um sich etwas zu essen zu kaufen. Insbesondere für die Frauen und älteren Mädchen muß das Leben dort die reinste Hölle sein!
    Neulich ein Bild im Internet: Eine Gruppe von afghanischen Frauen, ängstlich gedrängt an einer Häuserwand, alle gekleidet in blaue Gewänder vom „Scheitel bis zur Sohle“, lediglich ein schmaler Sehschlitz vor den Augen.
    Frauen müssen außerhalb der Wohnung in Begleitung sein, Mädchen dürfen nur bis zur 6. Klasse zur Schule gehen. Man stelle sich das mal in Deutschland vor – einfach undenkbar!

    Das afghanische Sittenministerium, welches in meinen Augen eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Wahrheitsministerium in Orwells Zukunftsroman „1984“ hat, bestimmt die Sitten und Gebräuche, an die sich die Menschen zu halten haben.
    Und der Westen? Er sieht dem menschenverachtenden Treiben der Taliban tatenlos zu. Wieso werfen die USA nicht einfach ein paar Gleitbomben auf das Kabuler Regierungsviertel, insbesondere auf das Sittenministerium? Für die afghanischen Frauen und Mädchen wäre das eine Erlösung wie sie im Buche steht! Und für die den Taliban militärtechnisch weit überlegenen USA dürfte diese Aktion für Freiheit und Menschenwürde kein ernsthaftes Risiko darstellen!

  2. Scripted Reality sagt:

    Die Afghanen hätten ja für ihre Rechte kämpfen können.
    Stattdessen hat man sich aus dem Staub gemacht.

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